Am Japangarten treffen sich besonders viele Pokémon-Spieler. Foto: dpa

Weil eine Beschwerde beim Hersteller in Tokio in Bezug auf die Löschung einer Arena nicht gefruchtet hat, wendet sich die Stadt jetzt an die Bundesregierung.

Bietigheim-Bissingen - Seit Wochen schlägt sich Bietigheim-Bissingen mit Lärmbelästigung und Vermüllung herum: Die Spieler des Smartphone-Spiels Pokémon Go hinterlassen in der Metteranlage beim Japangarten ihre Spuren. Jetzt hat sich die Stadt an die Bundesregierung gewandt. „Wir haben mehrere Ministerien angeschrieben und sie darum gebeten, sich in Japan für eine Problemlösung einzusetzen“, sagt die Stadtsprecherin Anette Hochmuth. Konkret geht es um die Ministerien des Inneren, des Äußeren, der Wirtschaft und das Bundeskanzleramt.

Merkel, Steinmeier und Co. sollen nun im Kampf gegen Pikachu und die anderen Pokémon das bewirken, was mit einer Beschwerde beim Hersteller, der Pokémon Company in Tokio, bislang nicht gelungen ist: die Löschung einer Arena, einer im Spiel vorhandenen Duellierzone, die sich nahe des Japangartens befindet und täglich Anlaufstelle für Hunderte Pokémon-Spieler ist – nächtliche Ruhestörung und eine zugemüllte Parkanlage tags darauf inklusive. Anwohner hatten bereits eine Liste mit knapp 30 Unterschriften bei der Stadt eingereicht, um sich zu beschweren. Eine Nachfrage bei der Polizei ergibt: „In diesem Ausmaß sind die Zwischenfälle wegen des Spiels im Landkreis in Bietigheim-Bissingen einzigartig“, sagt die Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Bietigheim-Bissingen habe aber für alle Kommunen bei der Bundesregierung vorgesprochen, sagt Hochmuth: „Wir sind bei weitem nicht die einzige betroffene Stadt. Viele Bürgermeister in der Region sind ratlos.“