Wenn man auf den Bänken vor dem PMGZ sitzt, bieten die dort parkenden Autos nicht gerade eine schöne Aussicht. Foto: Rebecca Stahlberg

Seit einiger Zeit dürfen nur noch Hotelbesucher die Zufahrt zwischen Mo-Hotel und PMGZ mit dem Auto befahren und dort auf vier Stellplätzen parken. Damit sind nicht alle Nutzer zufrieden.

Vaihingen - Das blaue Hinweisschild mit Mutter und Kind darauf spricht eine deutliche Sprache: Dies ist eine Fußgängerzone! Das Schild darunter informiert darüber, dass die Zufahrt zu gekennzeichneten Stellplätzen für Hotelbesucher frei ist, zum Be- und Entladen. Die Schilder stehen seit einiger Zeit an der Einfahrt, die von der Hauptstraße zu den Eingängen des Paritätischen Mehrgenerationenzentrums (PMGZ) und zum Mo-Hotel führt. Äußerst unzufrieden mit dieser Regelung sind Karl-Heinz Hierholz vom Verwaltungsbeirat des PMGZ und Evelin Bleibler, die das Bewohnercafé Kugelrund betreut. Beide sind der Meinung, dass die vier neuen ausgewiesenen Stellplätze auf der Seite des PMGZ von Bewohnern und Angehörigen benutzt werden sollten – wenn dort überhaupt geparkt werden muss.

„Wenn man auf den Bänken dort sitzt, blickt man direkt auf Motorhauben, das ist nicht schön“, sagt Bleibler. „Ich finde die neue Regelung ziemlich daneben“, sagt Hierholz. Für das Hotel sei es kein großer Unterschied, ob zu den vielen Parkplätzen in der Tiefgarage vier weitere oberirdische dazukommen, sagt er. „Uns hingegen verschafft das viele Probleme. Der Platz sollte ein beruhigter Bereich sein.“ Kürzlich sei sogar ein Bus hineingefahren und habe sich bemüht, zu wenden. „Wie fühlt sich das an, wenn man mit dem Rollator dort unterwegs ist?“, kritisiert Hierholz. Evelin Bleibler kann nicht verstehen, warum die Stellplätze – wenn sie denn schon da sein müssen – dem Hotel zugeschlagen werden: „Für die Angehörigen wäre es sinnvoll, ihre gehbehinderten Verwandten vor der Tür abliefern zu können.“

Die neue Regelung sei ausgewiesen worden, um das Chaos dort in den Griff zu bekommen, sagt Rainer Schlitter von der Straßenverkehrsbehörde. „Der Platz war ständig zugeparkt, und zwar von Fremdparkern in jeglicher Hinsicht.“ Von vornherein seien laut Bebauungsplan für das Hotel vier Stellplätze vorgesehen gewesen, und zwar auf der gegenüberliegenden Seite. Diese seien bislang nur nicht ausgewiesen gewesen. „Wir haben die Flächen gekennzeichnet, um damit die Möglichkeit zu erhalten, Falschparker zu beanstanden“, erklärt er. Dass die Sitzbänke nicht mehr nutzbar sind, sieht Schlitter anders. „Vorher sind die Autos oft bis an die Bänke herangefahren. Jetzt gibt es einen Abstand von 1,50 Meter.“ Er räumt allerdings ein, dass die „Aussicht nicht berauschend ist“. Mehr Platz habe aber nicht zur Verfügung gestanden; die Rettungsgasse müsse frei gehalten werden. Man sei mit der neuen Lösung insgesamt sehr zufrieden, sagt der Mann vom Ordnungsamt. „Seither haben wir von keinen Problemen mehr gehört.“

Kathrin Rose, die Kommunikationsmanagerin des PMGZ, bestätigt, dass „oberirdische Parkmöglichkeiten vor dem PMGZ unserer Kenntnis nach zu keinem Zeitpunkt vorgesehen“ waren. Es gebe umliegend genügend Parkmöglichkeiten, und mit der sogenannten Brötchentaste könnten Eltern, die ihre Kinder in die dortige Kita bringen, 30 Minuten kostenfrei parken. Im Bezug auf die Kita sehe man keine problematische Situation. Viele kämen zu Fuß aus der näheren Umgebung.

Man bemühe sich allerdings aktuell, die Parksituation in der Tiefgarage zu ändern. „Die Organisationen und Institutionen im PMGZ haben jeweils eigene Parkplätze in der von Q-Park verwalteten Tiefgarage der Schwabengalerie“, sagt Rose. Momentan gebe es dafür allerdings nur Dauerkarten. „Zusammen mit dem Paritätischen sind wir derzeit erneut mit Q-Park als Tiefgaragenbetreiber in Verhandlungen, den problemlosen Zugang zu den erworbenen und gekennzeichneten Parkplätzen zu ermöglichen.“ Man strebe an, die Dauerparkkarten einiger Plätze in Ausfahrtickets zu tauschen. „Leider gibt es derzeit noch kein Ergebnis in den Verhandlungen“, sagt Rose.