Der Erweiterungsbau wird an der Stelle des alten Lagers und zweier angrenzender Parkplätze (rechts im Bild) geplant. Foto: factum/Granville

Für das Stadtmuseum soll ein Erweiterungsbau an der Christophstraße entstehen. Der Gemeinderat fasst den Grundsatzbeschluss. Einige Stadträte regen an, das neue Haus zu unterkellern. Und es wird über Parkplätze in der Umgebung diskutiert.

Gerlingen - D er Gerlinger Gemeinderat ist sich in Sachen Stadtmuseum in mehreren Punkten ziemlich einig: Das Museum, das 1982 im Alten Schulhaus von 1818 eingerichtet wurde, braucht mehr Fläche. Nur so kann es zeitgemäß arbeiten. Denn dort werden schon längst nicht mehr nur Ausstellungen gezeigt. Das Museum muss barrierefrei und die Haustechnik muss modernisiert werden. All das kann aber, ebenso wie eine neue Aufteilung der Ausstellungsräume, erst mit neuen Flächen gemacht werden. Deswegen soll als Erstes auf dem Gelände an der Weilimdorfer/Christophstraße ein Erweiterungsbau geschaffen werden.

Nach dem Technischen Ausschuss hat sich nun der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, ein neues zweistöckiges Haus an der Christophstraße zu errichten. Darin seien 191 Quadratmeter Nutzfläche unterzubringen, so der von der Stadt beauftragte Architekt Christian Haag. Ein zunächst im Hof direkt neben der Scheune vorgesehener Neubau werde mit 110 Quadratmetern zu klein, außerdem sei der Grenzverlauf mit dem Nachbarn nicht geklärt. Der Ergänzungsbau soll knapp 800 000 Euro kosten. Dazu kommen Nebenkosten wie die Einrichtung und der Anschluss der Versorgungsleitungen. Wenn zügig weitergeplant wird, könnte der Bau in knapp zwei Jahren fertig sein – gerade noch rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2018, wenn das Haus 200 Jahre alt wird. Erst danach will man daran gehen, das Alte Schulhaus zu sanieren.

Mehr Platz im Keller?

Im Gremium kam die Frage auf, ob der Neubau nicht unterkellert und so noch mehr Platz geschaffen werden könnte – mitten in der Stadt sei Raum kostbar, so Haags Fraktionskollegin von der CDU, Irmgard Schopf. „Der Keller ist des Schwaben Liebling“, meinte der Architekt, der Aufwand für „den Kruscht“ aber sei hoch. Sein Büro könne das jedoch bis zur nächsten Sitzung ausrechnen. „Der Schwabe sagt auch ,ein Haus ohne Keller ist ein Krüppel’“, ergänzte der Bürgermeister Georg Brenner.

Man müsse mit der Museumsleiterin besprechen, ob die zusätzliche Fläche notwendig sei und daran denken, ob Kosten und Nutzen im Verhältnis stünden. Der viel größere Batzen des Aufwandes, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Brigitte Fink, werde die Sanierung des Haupthauses sein, „das wird uns teuer genug kommen“.

Sie sprach auch die Frage der Parkplätze an – zwei der vier bisher an der Christoph-straße gelegenen Stellflächen sollen ebenso überbaut werden wie das bisherige kleine Lagergebäude. Auch wurde angeregt, mit dem Nachbarn zu reden, ob dieser eventuell einen Teil seines Garagen- und Abstellraumkomplexes und damit einige Meter Grund abgebe. Dies eröffne neue Möglichkeiten. Jedenfalls sei der kleine Platz, der sich im neuen Eingangsbereich ergebe, von großem Vorteil, so der Stadtbaumeister Thomas Günther.

Frage nach Parkplätzen

Zudem ergab sich eine Diskussion über das Parken im größeren Bereich von Stadtmuseum, Petruskirche und Friedhof. Auch am Kelterplatz, so Gerhard Amos von den Freien Wählern, würden bei dessen Sanierung Parkplätze wegfallen. Brenner entgegnete, es gebe viele Stellplätze – nur eben nicht für jeden direkt am Ort. Er verwies auf zwei Tiefgaragen und die Stellplätze am Friedhofweg und an der Brennerstraße.