Auf der hinteren Hälfte des Fußballfeldes könnte die Mensa entstehen. Foto: Jürgen Brand

Das Zeppelin-Gymnasium platzt aus allen Nähten, vor allem eine neue Mensa wird dringend benötigt. Nach Prüfung mehrerer ganz unterschiedlicher Varianten hofft die Schulleitung jetzt auf einen Neubau auf einem Teil des Schulhofs. Gleichzeitig soll eine benachbarte Grünfläche für die Schule umgestaltet werden.

S-Ost - Im Zeppelin-Gymnasium am Stöckach ist kein Platz mehr. Das Gymnasium ist dank seines G9-Angebots inzwischen so beliebt, dass längst nicht alle interessierten Fünftklässler aufgenommen werden können. Der Erfolg des Gymnasiums mit offenem Ganztagesangebot verschärft auch die ohnehin schon bekannten Platzprobleme, vor allem in der bestehenden Cafeteria. Die ist nur 95 Quadratmeter groß. Allerdings sollen dort an manchen Tagen mehr als 160 Schüler in einem Zeitraum von 60 Minuten essen. Mittelfristig wird die Zahl der Zeppelin-Gymnasiasten von gegenwärtig 515 auf bis zu 720 Schüler steigen. Perspektivisch wollen dann jeden Mittag 350 bis 400 Schüler ein Mittagessen. Die Frage ist nur wo.

Der Schulleiter Holger zur Hausen und sein Stellvertreter Tim Praßel haben sich schon vor vielen Monaten mit dem Thema beschäftigt und nach Lösungen gesucht. Ihr erster Ansatz war, die bestehende Cafeteria zu erweitern. Dafür hätten Wände entfernt und benachbarte Lagerräume einbezogen werden müssen. Allerdings wurde rasch festgestellt, dass das statische und brandschutztechnische Probleme mit sich bringen und die Kosten deutlich in die Höhe treiben würde.

Alte Cafeteria könnte dann anders genutzt werden

Also schauten sich die beiden Schulleiter in Stuttgarter Schulen um, wie das Mensa-Problem dort gelöst wurde. Sie stießen dabei auf das 2007 fertig gestellte Schülerhaus des Friedrich-Eugens-Gymnasiums im Westen und überlegten, wo auf dem Zeppelin-Areal ein solcher Neubau Platz finden könnte. Mit dem Thema hat sich bereits der Unterausschuss Sanierungsprogramm Schule – das ist ein beratender Ausschuss des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats, die Geschäftsführung liegt beim Schulverwaltungsamt und beim Hochbauamt – beschäftigt und sich auf einen Vorschlag geeinigt.

Danach soll der Mensa-Neubau auf einer Hälfte des hinteren Schulhofs des Gymnasiums, der vor allem auch als Fußballplatz genutzt wird, entstehen, direkt neben der Sporthalle. Der Vorteil dieser Lösung wäre, dass die bisherige Cafeteria dann nicht mehr benötigt und für andere schulische Zwecke genutzt werden könnte. Baurechtlich wäre diese Variante möglich. Nachteile sind die etwas schwierige Baustellenlogistik und dass dann eben der Schulhof kleiner würde.

Bisher ungenutzte Grünfläche wird umgestaltet

Deswegen soll bereits vor dem Baubeginn für die neue Mensa eine bisher nicht genutzte Grünfläche mit altem Baumbestand rechts neben dem Hauptgebäude des Gymnasiums (vom Stöckach aus gesehen) als zusätzliche Aufenthaltsfläche für die Schüler umgestaltet werden. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat dafür bereits einen Vorschlag gemacht, der dort unter anderem drei neue Kleinsportfelder und vor allem auch neue Sitzgelegenheiten vorsieht. Die Bäume würden erhalten. Unabhängig vom Mensa-Neubau soll die Ausschreibung für diese Umgestaltung bereits im Frühjahr erfolgen, die Fertigstellung ist bis zum neuen Schuljahr geplant.

Das Schulverwaltungsamt hat Nikolaus zur Hausen und Tim Praßel vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass dieses Gesamtkonzept für den Doppelhaushalt 2016/2017 eingereicht wird. Im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost warben die beiden Schulleiter am Mittwochabend um Unterstützung. Zur Hausen sagte: „Das ist mit Sicherheit keine Ideallösung. Aber wir sind mitten in der Innenstadt und suchen händeringend nach Platz.“

Der Bezirksbeirat sicherte über alle Parteigrenzen hinweg seine volle Unterstützung zu und forderte vom Gemeinderat in seinem einstimmig gefassten Beschluss, das Projekt mit höchster Priorität in den nächsten Doppelhaushalt aufzunehmen.