Sonne und Strand ziehen Urlaub an. Foto: dpa

Der Tourismuskonzern Tui will in bis zu 45 neue Ferienanlagen investieren, die vor allem in Asien stehen sollen. Das Geschäft mit dem Urlaub läuft nach wie vor gut. Selbst Terrorgefahr schreckt Urlauber nicht ab.

Berlin - Bis Ende 2019 will die Tui Group weitere 40 bis 45 neue eigene Hotels eröffnen und dafür einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. Mit eigenen Ferienanlagen habe man ein Alleinstellungsmerkmal und Service sowie Qualität selbst in der Hand, erklärte Konzernvorstand Sebastian Ebel bei der Vorstellung der neuen Winterprogramme in Hannover. Die Hotels sollen wegen der höheren Renditen bevorzugt in Urlaubsländern entstehen, die Gästen das ganze Jahr schönes Wetter bieten, bevorzugt in Asien, wo der Konzern kaum eigene Immobilien hat.

Bis jetzt gehören rund 300 eigene Hotels mit gut 210 000 Betten zur Tui Group. Bei rund 40 Prozent besitzt der Konzern auch die Immobilie, die übrigen sind über Managementverträge gebunden oder gepachtet. Rund drei Fünftel zählen zu den sieben Kern- und Konzeptmarken Riu, Robinson, Magic Life, Tui Blue, Family Life, Sensimar und Sensatori. Wunschziel sei, alle eigenen Hotels unter diesen Hauptmarken zu führen, betonte Ebel.

Nicht alle Investitionen haben funktioniert

Nicht mit allen eigenen Investitionen hat Tui allerdings in der Vergangenheit Glück gehabt. So werde man ein Großprojekt wie das italienische Castelfalfi nicht noch einmal anpacken, räumte Ebel ein. Das könnten ausgewiesene Immobilienentwickler besser. Das ehemals verlassene Dorf in der Toskana hatte der Konzern noch unter dem früheren Chef Michael Frenzel mitsamt weitläufigem Gelände übernommen, um darauf ein luxuriöses Tourismusresort mit Ferienvillen und -wohnungen, Golfplatz und eigenem Weinanbau zu machen.

Die Vermarktung lief allerdings bei Preisen von bis zu 3,5 Millionen Euro pro Villa schleppend, zudem waren die Baukosten höher als geplant und Genehmigungen für Neu- und Umbauten wurden nur schleppend erteilt. Zeitweise stand deshalb intern das gesamte Projekt auf der Kippe, inzwischen sind aber die Anlagen und auch ein Luxushotel von Tui Blue eröffnet worden. Unterm Strich habe man insgesamt deutlich weniger investiert als die geplanten 250 Millionen Euro und rund 600 Arbeitsplätze geschaffen, betonte Ebel.

Die Buchungen steigen

In der laufenden Sommersaison lassen sich die Urlauber von Terrorgefahren weiterhin offenbar kaum beeindrucken. Die Buchungen beim deutschen Marktführer liegen bis jetzt sieben Prozent über dem Vorjahresstand, wie Touristikchef Marek Andryszak sagte. Nach zwei schwächeren Jahren wächst das Geschäft damit erstmals wieder stark. Besonders Griechenland mit einem Plus von 20 Prozent und Italien mit sieben Prozent gehören zu den Gewinnern in der anstehenden Wintersaison. Stark im Kommen seien auch Ägypten und Tunesien. Dagegen werde die Türkei wohl noch zwei Jahre brauchen, um das frühere Niveau zu erreichen.

Im kommenden Winter wird das Skifahren in Österreich bei der Tui im Schnitt um 2,5 Prozent teurer, auch für deutsche Ziele steigen die Preise in ähnlichem Umfang. Die im Vergleich teuren Urlaubsorte in der Schweiz werden etwas günstiger. Wer lieber Baden möchte, muss für einen Urlaub auf Jamaika rund fünf Prozent weniger ausgeben, für die Dominikanische Republik und Kuba bis zu zwei Prozent. Für die Malediven und Mexiko bleiben die Reisepreise stabil. Thailand, Mauritius und die USA werden teuer.

Ägypten ist wieder gefragt

Ganz stark setzt der Tourismuskonzern im nächsten Winter auf Ägypten. Die Flugkapazitäten zu Badeorten am Roten Meer wie Marsa Alam wurden um rund 150 Prozent aufgestockt, die ohnehin nach den Terroranschlägen günstigen Preise werden nochmals um im Schnitt 1,5 Prozent sinken, ähnlich wie für Tunesien und die Türkei, verspricht das Unternehmen. Auch auf den Kanaren, wo der Konzern schon größter Anbieter ist, wird das Bettenangebot um 15 Prozent erhöht. Die Preise für den Winterurlaub steigen um 1,5 Prozent.