15.000 Passagiere waren von dem Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Germanwings betroffen. Foto: dpa

Bei Germanwings läuft der Betrieb nach dem Streik am Freitag wieder normal. Wann wieder gestreikt wird, darüber schweigt Cockpit bislang. Die Gewerkschaft will Lufthansa weiter unter Druck setzen.

Bei Germanwings läuft der Betrieb nach dem Streik am Freitag wieder normal. Wann wieder gestreikt wird, darüber schweigt Cockpit bislang. Die Gewerkschaft will Lufthansa weiter unter Druck setzen.

Köln - Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa lässt die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihr weiteres Vorgehen offen. Ein Sprecher der Gewerkschaft machte am Samstag keine Angaben, ob und wann es zu weiteren Streiks kommen könnte. Die Gewerkschaft hatte am Freitag sechs Stunden lang die Lufthansa-Tochter Germanwings bestreikt. Dadurch waren 116 Flüge ausgefallen. Bei den Billigflieger läuft der Flugbetrieb inzwischen wieder normal. Die Gewerkschaft will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die Piloten verhindern.

Zwischen der Lufthansa und der Vereinigung Cockpit hat es nach dem Ende des Streiks bei Germanwings laut Gewerkschaft bislang keine neuen Kontakte gegeben. „Die Lufthansa hat sich bei uns nicht gemeldet“, sagte der Sprecher. Die Fluggesellschaft hatte am Freitag an die Pilotengewerkschaft appelliert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Der Gewerkschaftssprecher schloss erneut nicht aus, dass von Streiks auch die Mutter Lufthansa und deren Frachttochter Cargo betroffen sein könnten. „Wenn es nötig sein sollte, können wir die Schraube weiter anziehen“, sagte er. Die Pilotengewerkschaft werde Streikmaßnahmen aber am Tag vorher ankündigen.

Germanwings ist nach Angaben eines Sprechers zum normalen Flugbetrieb zurückgekehrt. „Es gibt keine Auswirkungen des Streiks mehr.“ Am Freitag hatten die Piloten von 6 Uhr bis 12 Uhr gestreikt. Germanwings strich deshalb 116 von 164 Flügen.

Von den Ausfällen waren nach Schätzungen der Fluggesellschaft rund 15.000 Passagiere betroffen. Der wirtschaftliche Schaden liege in zweistelligen Millionenbereich, sagte der Sprecher.

Die Verhandlungen über eine Lösung der strittigen Fragen über den Vorruhestand der 5400 Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo waren am Donnerstag gescheitert. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen.