Von außen ist noch nicht viel zu sehen, doch im Inneren des ehemaligen Moloko wird derzeit für die Neueröffnung umgebaut. Foto: Horst Rudel

Die Herausgeber des Stadtmagazins Pig übernehmen die Kneipe für ein Jahr mit einem neuen Konzept. Der bisherige Pächter hatte sich zum Jahreswechsel neuen Projekten zugewandt.

Göppingen - Im Herbst sah es noch so aus, als wäre es zumindest auf absehbare Zeit vorbei mit dem Gastronomiebetrieb an der Sternkreuzung, doch jetzt tut sich wieder einiges in der Göppinger Kneipenlandschaft: Die beliebte Bar Moloko, die zum Jahreswechsel ihre Pforten schloss, eröffnet im April mit einem neuen Konzept unter dem Namen Parker Jones. Allerdings wird die Kneipe künftig nur noch samstags geöffnet sein. Der bisherige Betreiber des Moloko macht unterdessen mit dem Vertrieb neuer Szene-Getränke von sich reden.

Die jüngeren Göppinger kennen die Kneipe vor allem als Moloko, den älteren ist der Name Paul’s Café ein Begriff und die geschichtsbewussten fangen vor allem mit dem Namen Gasthaus Stern etwas an: Der ehemalige Gasthof am westlichen Eingang zur Innenstadt gehört zu den ältesten Gastronomiebetrieben in Göppingen – er war schon zu Zeiten des Stadtbrands 1782 die Wirtschaft vor den Toren der Stadt. Der Besitzer, der Gastronom Matthias Pulvermüller, möchte das Gebäude verkaufen, in dem er selbst einst mit Paul’s Café seine Karriere begann. Doch bisher hat sich noch kein Investor gefunden. „Ich weiß noch nicht, wie es im kommenden Jahr weitergeht“, sagt er.

Stillstand bei Gesprächen mit Investoren

Im vergangenen Jahr hatte es Gespräche mit der Stadt und möglichen Investoren gegeben. Pulvermüller würde es gerne sehen, wenn das Gebäude nicht abgerissen, sondern saniert würde und auch künftig gastronomisch genutzt würde. In den oberen Stockwerken könnte er sich Handel oder Büros vorstellen. Doch ob daraus etwas wird, ist offen. Im Augenblick herrsche Stillstand, sagt er.

Der bisherige Pächter, Matthias Ferth, hat die Gasträume jahrelang als Moloko betrieben. Nun möchte er sich allerdings mehr auf seine anderen Projekte konzentrieren und hat den Pachtvertrag deswegen zum Jahreswechsel aufgelöst. Ferth hatte die Kneipe nach dem Szene-Getränk Moloko benannt, das er gemeinsam mit einem Partner kreiert hat und inzwischen mit viel Erfolg vertreibt. „Der Erfolg hat uns etwas überrollt, und ich möchte mich jetzt auf den Vertrieb und das Marketing konzentrieren“, berichtet er.

Außerdem hat Ferth inzwischen mit einigen Partnern noch eine weitere Getränke-Reihe auf den Markt gebracht. Unter dem Namen Hey Dude vertreibt er Eistees. Obwohl Eistee nicht gerade eine neue Erfindung ist, sehe er gute Chancen, sagt er. Denn sein Eistee bestehe im Gegensatz zu vielen anderen tatsächlich zu 90 Prozent aus Tee und nicht in erster Linie aus Wasser und Zucker. Auch die ungewöhnliche Geschmacksrichtung Basilikum, so verspricht sich Ferth, wird dem Produkt wohl Aufmerksamkeit einbringen. Zu kaufen gibt es die Tees bisher unter anderem bei anderen Göppinger Gastronomen, nämlich im Platzhirsch und dem Caffe Bozen.

Neuer Start unter dem Namen Parker Jones

Der Abschied vom Moloko ist offenbar nicht nur vielen jungen Göppingern schwer gefallen, sondern auch den Herausgebern des Stadtmagazins Pig. Das Quartett aus Benjamin Staubach, Serkan Esmer, Dejan Vasic und Dirk Biniek hat die Gasträume für ein Jahr gepachtet und baut zurzeit die Innenräume komplett um. „Wir haben eine schöne große neue Bar, das DJ-Pult ist umgezogen und auch sonst verpassen wir der Kneipe einen neuen Look als Bar mit Club-Charakter“, berichtet Dirk Biniek.

Wenn alles klappt wie es sich die Vier erhoffen, wird das ehemalige Moloko unter dem neuen Namen Parker Jones am 1. April, pünktlich zur Göppinger Musiknacht eröffnet. „Aber in der kommenden Woche steht noch ein Termin zur Abnahme der Räume an. Erst dann wissen wir, ob wir es wirklich schaffen. Zurzeit ist der Umbau noch in vollem Gange“, sagt Biniek.

Die frischgebackenen Kneipiers planen, das Parker Jones nur samstags zu öffnen – im Sommer werden die Öffnungstage möglicherweise erweitert, das sei aber noch offen, berichtet Biniek. Auf dem Programm stehen dann dem regulären Kneipenbetrieb auch Mottoabende, Livemusik und wechselnde DJs, denn die Organisatoren wollen, dass in der Bar auch getanzt wird.