Auch im Südwesten lag falsch deklariertes Pferdefleisch in den Regalen: In 9 der 37 Proben, die jetzt von den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern getestet wurden, steckten Pferd und Rind. Foto: dpa

Die Verbraucherschutzminister wollen als Konsequenz des Pferdefleisch-Skandals härter gegen Etiketten-Schwindel vorgehen.

Alle drei Monate ereignet sich in Europa durchschnittlich ein Lebensmittelskandal. Und wie im aktuellen Fall um falsch gekennzeichnetes Rindfleisch reagieren die Politiker gern mit Aktionsplänen. Doch was hat der Verbraucher davon? Ein Überblick.

Pferdefleisch

Der Skandal: Von England ausgehend wurde vor einem Monat bekannt, dass in Fertiggerichten Pferdefleisch als Rinderhack ausgegeben wurde. Die Liste betroffener Produkte in deutschen Supermärkten wird täglich länger. Sie findet sich unter www.vz-bawue.de. Am Montag gab das Landes-Verbraucherschutzministerium bekannt, dass auch im Südwesten falsch deklariertes Pferdefleisch in den Regalen gelegen habe. In9 der 37 Proben, die von den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern untersucht worden waren, wurde Pferdefleisch gefunden. Sie gehen auf die bereits bekannten Lieferanten in Luxemburg und Frankreich zurück. Nach wie vor besteht in Deutschland keinerlei Gesundheitsgefahr. Reste von Medikamenten, mit denen einige Pferde in England behandelt wurden, konnten die Labortests bislang nicht nachweisen.

Die politische Reaktion: Zehn Punkte umfasst der nationale Aktionsplan, den die Verbraucherminister der Länder am Montag in Berlin zusammen mit Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) vereinbart haben. Unter anderem sollen höhere finanzielle Sanktionen für Betrüger geprüft werden. Außerdem soll es zusätzliche Kontrollen geben. Verbraucher sollen über eine zentrale Internetseite mit Produktrückrufen besser informiert werden. Innerhalb der EU will sich Deutschland für eine Herkunftsbezeichnung für verarbeitete Fleischprodukte einsetzen. Bislang gibt es diese nur bei rohem Rindfleisch.