144 Radfahrer sind in den ersten fünf Monaten ums Leben gekommen – ein Plus von 37 Prozent Foto: dpa

Nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes starben von Januar bis Mai 144 Radfahrer. Dies ist eine Zunahme um 37 Prozent.

Berlin - In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrer drastisch gestiegen. Nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes starben von Januar bis Mai 144 Radfahrer. Dies ist eine Zunahme um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als es 105 tote Radfahrer gab.

Auch die Zahl der Radfahrer, die bei Unfällen schwere Verletzungen davongetragen haben, hat kräftig zugenommen. So wurden bundesweit bis Ende Mai 5128 Radfahrerer registriert, die nach Unfällen mindestens einen Tag im Krankenhaus verbracht haben. Im Vorjahreszeitraum waren es 3494 – also eine Zunahme von fast 47 Prozent.

Bislang tauchten Elektrofahrräder in den Verkehrsunfallstatistiken des Statistischen Bundesamt nicht eigens auf. Das ändert sich jetzt. Seit Anfang des Jahres werden Radler, die auf sogenannten Pedelecs unterwegs sind, als Untergruppe der Radfahrer geführt. Pedelecs sind Elektroräder ohne Nummernschild. Unter den 144 toten Radfahrern seit Anfang des Jahres sind 15 Radler auf Pedelecs. Unter den 5128 Schwerverletzten sind 219 Radler auf Pedelecs.

Jeder zehnte tödlich verunglückte Radler war also auf einem Elektrorad unterwegs. Wenn sich dieser Trend verfestigt, dürfte dies die Diskussion über die Sicherheit von Elektrofahrrädern befeuern. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Folgen einer Helmpflicht auf das Radfahren untersuchen soll. Wissenschaftler sollen klären, ob eine Helmpflicht viele Menschen davon abhalte, Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Schon jetzt rät Hermann zum Helm: Ein Helm könne bei bestimmten Unfallkonstellationen schwere Kopfverletzungen verhindern. Daher habe sich das Ministerium zum Ziel gesetzt, die Helmquote zu erhöhen.