Die Chefin der sozialdemokratischen Schottischen Nationalpartei (SNP), Nicola Sturgeon, bejubelt den Sieg ihrer Partei. Foto: EPA

Bei der Wahl des schottischen Parlaments hat die Unabhängigkeitspartei SNP die meisten Sitze gewonnen und feiert das als historischen Sieg.

London - Die separatistische Schottische National-Partei hat zum dritten Mal in Folge die regionalen Parlamentswahlen gewonnen, hat aber keine eigene Regierungsmehrheit. Dies wurde am Freitagmorgen nach Auszählung der meisten Wahlkreise in Schottland deutlich. Die Partei tritt für die Abspaltung von Großbritannien ein, aber auch für den Verbleib in der Europäischen Union.

Die SNP gewann nach Ergebnissen vom Freitag 63 der 129 Mandate im Regionalparlament. Die Konservativen kamen auf 31 Sitze, die Labour Party auf 24, die Grünen auf sechs und die Liberal-Demokraten auf fünf. Für die Labour Party ist es das schlechteste schottische Ergebnis aller Zeiten; erstmals seit 60 Jahren liegt sie in der Region hinter den Konservativen.

SNP-Chefin Nicola Sturgeon nannte das Ergebnis historisch, weil nie zuvor eine Partei drei Mal in Folge gewonnen habe. Allerdings muss sie nun mangels eigener Mehrheit die Zusammenarbeit mit kleinen Parteien suchen oder eine Koalition bilden. In Frage kämen die Grünen, die ebenfalls für ein unabhängiges Schottland eintreten.

Erst vor 20 Monaten hatten die schottischen Nationalisten eine Volksabstimmung über die Abspaltung vom Vereinigten Königreich verloren. Doch gewann die SNP unter Sturgeons Führung weiter an Unterstützung. Deshalb blühen Spekulationen über ein erneutes Referendum, vor allem für den Fall, dass sich Großbritannien insgesamt für den Ausstieg aus der Europäischen Union entscheidet. Darüber wird am 23. Juni abgestimmt.