Es muss nicht mehr wie bisher an jeder Ecke ein Schild stehen mit dem Hinweis aufs Anwohnerparken. Foto: red

Die Stadt Stuttgart tauscht dieses Jahr die Parkschilder im Stuttgarter Westen aus. Von den neuen Parkzonen-Verkehrszeichen sind deutlich weniger notwendig als bisher. Am Prinzip des kostenpflichtigen Parkens ändert das aber, so die Stadt, nichts.

S-West - Der Schilderwald im Stuttgarter Westen wird noch in diesem Jahr – in den Sommerferien – gelichtet. Dann wird die Stadt in Etappen, von einer Parkzone zur nächsten, die Anwohnerparkschilder gegen neue austauschen. Von den neuen sind deutlich weniger notwendig, da sie für eine Parkzone gelten und deshalb nur noch an den Grenzen stehen werden, wo eine neue Parkzone beginnt. „Vom Prinzip her ist es mit der Tempo-30-Zone-Beschilderung vergleichbar“, sagt Birgit Wöhrle, Parkraummanagement-Beauftragte der Stadt. Ausgenommen sind die Kurzparkerbereiche und Lieferzonen. Dort bleibt die zusätzliche Beschilderung auch innerhalb der Parkzone erhalten. Das sind aber immer noch weniger Schilder als im Moment, wo am Anfang und am Ende eines jeden Straßenabschnitts innerhalb einer Parkzone ein Parkschild stehen muss. Das führt gerade in Kreuzungs- und Grenzbereichen zweier Parkzonen zu einer deutlich sichtbaren Anhäufung von Schildern.

450 Masten und 1350 Verkehrszeichen werden abgebaut

„Wir können viele Masten und Schilder abbauen und den Straßenraum entrümpeln“, sagt Wöhrle. Insgesamt werden 450 Masten mit 1350 Verkehrszeichen aus dem Straßenbild verschwinden. Für das gesamte Vorhaben mit Abbau und Umbeschilderung, aber auch Öffentlichkeitsarbeit, stehen im Doppelhaushalt 150 000 Euro bereit. Möglich ist der Austausch aufgrund der Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO), die seit dem 1. April 2013 gilt. Diese hat unter anderem das Ziel, den Schilderwald zu lichten und sieht deshalb das neue Parkzonen-Schild vor. Die Stadt Stuttgart hätte dies gern von Anfang an im Westen gehabt, die Novellierung sollte eigentlich auch seit 2009 gelten. Aufgrund eines Formfehlers setzte der damalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sie aber außer Kraft. Bis zur Einführung des Parkraummanagements im Westen am 1. März 2011 hatte sich, entgegen der Hoffnung der Stadt, daran nichts geändert. Sie war demnach gezwungen, deutlich mehr Masten und Schilder aufzustellen. Dieser Umstand und der jetzige Austausch samt dem Kauf der neuen Schilder kosten die Stadt rund 250 000 Euro.

Die Stadt will eine einheitliche Beschilderung für Stuttgart

Theoretisch könnte sich die Stadt die Kosten für den Austausch der Verkehrszeichen im Westen sparen und die alten stehen lassen. In Hinblick auf die Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung in den anderen Stadtbezirken, ist dies aber nicht gewollt. „Wir wollen für ganz Stuttgart eine einheitliche Beschilderung“, sagt Wöhrle.

Allerdings ist nun die Sorge groß, dass die Anwohner im Westen irritiert sein könnten oder gar denken, das Parkraummanagement sei abgeschafft, wenn der Austausch beginnt. „Unsere wichtigste Botschaft ist deshalb, dass wir nur die Beschilderung ändern, dass sich aber am Konzept der Parkraumbewirtschaftung gar nichts ändern wird“, sagt Wöhrle.

Die meisten Schilder finden eine Wiederverwendung

Einige der Verkehrszeichen werden nach dem Austausch auf dem Müll landen. „Die meisten können wir wiederverwerten“, sagt Wöhrle. Die Masten können in anderen Stadtbezirken genutzt werden. Das Zusatzzeichen „Parken mit Parkschein von 8 bis 22 Uhr“ können ebenfalls in den neuen Bezirken mit Parkraumbewirtschaftung verwendet werden. Die alten Parkschilder will die Stadt an andere Kommunen verkaufen. Einzig die Zusatzzeichen mit den Parkzonen W 1 bis W 8 sind nicht mehr von Gebrauch. Wöhrle: „Wir sind froh, dass es nicht so viel Material ist, dass sinnlos weggeschmissen werden muss.“