Papst Franziskus im früheren Todeslager Auschwitz. Foto: PAP

Als Etappe seiner Polen-Visite hat Papst Franziskus am Freitag das frühere Konzentrationslager Auschwitz besucht. Dort waren von Deutschen im Zweiten Weltkrieg Millionen Menschen ermordet worden.

Krakau - Zum Auftakt seines Besuches im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz hat Papst Franziskus am Freitag in aller Stille der Opfer gedacht. Nach einer kurzen Fahrt in einem E-Mobil durch eine Straße zwischen den Blocks zog er sich auf eine Bank zurück und verharrte dann etwa 15 Minuten im stillen Gebet. Teilweise waren seine Augen dabei geschlossen. Anschließend traf er mehrere Überlebende des Holocaust und wechselte einige Worte mit ihnen, dann zündete er an der „Todeswand“, an der Menschen erschossen wurden, eine Kerze an.

Zum Auftakt hatte der Papst mit leicht gesenktem Haupt und ernster Miene das Eingangstor des früheren Stammlagers durchschritten, über dem der zynische Spruch „Arbeit macht frei“ steht. Franziskus ging dabei allein. Er wollte auf dem Gelände auch in der Todeszelle des Franziskanermönchs Maximilian Kolbe beten, der vor 75 Jahren ermordet wurde. Im nahe gelegenen Vernichtungslager Birkenau wollte der Papst anschließend unter anderem Menschen begegnen, die während der Nazi-Herrschaft Juden vor der Ermordung gerettet haben.

In Birkenau, dem eigentlichen Vernichtungslager, ermordeten die Nazis mehr als 1,1 Millionen vor allem jüdische Menschen. Franziskus ist der dritte Papst, der diesen Ort des Grauens im Süden Polens besucht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. will der Argentinier in dem Lager schweigen.