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Doppelmord in ruhigem Wohngebiet hat Freiburg erschüttert. Polizei startet Flugblattaktion.

Freiburg - Nach dem gewaltsamen Tod eines Ehepaars in Freiburg tappt die Polizei weiter im Dunkeln. Das Motiv der Bluttat sei noch immer völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Auch von dem oder den Tätern gebe es keine Spur. Die Ermittler seien auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen, sie benötigten für ihre Arbeit Hinweise. In einer Dreizimmerwohnung im Stadtteil Rieselfeld waren am Samstag die Leichen einer 32 Jahre alten Frau und ihres 45-jährigen Ehemanns gefunden worden. Sie waren den Angaben zufolge durch massive Gewalteinwirkung gestorben. Die Tat hatte sich am helllichten Tag ereignet. Zeugen haben sich bislang nicht gemeldet.

Der Fall bleibe mysteriös, sagte Kriminaldirektor Bernd Belle. Um Zeugen zu finden, startete die Polizei am Montag eine Flugblattaktion. Gefragt wird, wer Verdächtige gesehen hat oder wer von den Lebensumständen der Getöteten berichten kann. „Wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen“, sagte Belle. „Um dieses Ziel zu erreichen, sind wir für jeden Hinweis dankbar.“ Ausgeleuchtet werde unter anderem das private und geschäftliche Umfeld der Mordopfer.

Sonderkommission arbeitet auf Hochtouren

Die bereits am Samstag eingerichtete Sonderkommission „Rieselfeld“ arbeite weiter auf Hochtouren. Eine Tatwaffe sei bislang nicht gefunden worden. Abwarten wollen die Ermittler das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung. Dieses werde frühestens am Dienstag wartet. Zudem würden Spuren ausgewertet.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird geprüft, ob eine Belohnung für Zeugenhinweise ausgesetzt wird. Eine Entscheidung darüber hänge vom Verlauf der weiteren Ermittlungen ab, sagte ein Sprecher der Behörde.

Die zwei blutüberströmten Leichen waren am Samstag von der Tochter des 45-Jährigen entdeckt worden. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil sich ihr Vater nicht bei ihr gemeldet hatte. Der sofort verständigte Notarzt hatte nur noch den Tod des Ehepaars feststellen können. Einbruchsspuren gab es in der Wohnung laut Polizei keine.