An der Festo-Kreuzung nimmt der Verkehr immer mehr zu. Deshalb wird der Bereich vom Frühsommer an ausgebaut. Foto: Horst Rudel

Während der Bauarbeiten zur Erweiterung des Festo-Knotens wird die Belastung im Ostfilderner Stadtteil Nellingen für ein halbes Jahr deutlich steigen. Doch mit verschiedenen Maßnahmen sollen lange Staus vermieden werden.

Ostfildern - Im Frühsommer beginnt der Um- und Ausbau des sogenannten Festo-Knotens in Esslingen-Berkheim – jene beiden Kreuzungen, die im Berufsverkehr hoffnungslos überlastet sind. Während der Bauphasen von kommenden September an bis etwa zum Februar 2018 müssen sich die in Ostfildern-Nellingen lebenden Menschen dann auf noch mehr Verkehr als ohnehin schon gefasst machen, denn die Autofahrer werden während der zeitweisen Sperrung der einen Landes- und der beiden Kreisstraßen teilweise durch diesen Stadtteil umgeleitet. Jürgen Karajan, der Geschäftsführer des mit den Planungen beauftragten gleichnamigen Stuttgarter Ingenieurbüros, hat in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses dem Gremium den Bauablauf, die Umleitungspläne und die zu erwartenden Verkehrszahlen vorgestellt.

Provisorische Ampeln regeln den Verkehr

An den Kreuzungen vor der Firma Festo und an der Nellinger Linde werde der Verkehr durch provisorische Ampeln geregelt. Von September bis etwa Februar nächsten Jahres könne lediglich von der Festo-Kreuzung in Richtung Nellinger Linde gefahren werden, aber nicht umgekehrt. Deshalb werde die Umleitungsstrecke durch Nellingen notwendig.

Während der heißen Phase rechnet Karajan im südlichen Teil Nellingens mit bis zu 50 Prozent mehr Autos, die sich in den Spitzenzeiten durch die Denkendorfer Straße quälen. Nach Feierabend könnten es dann beispielsweise mehr als 1600 Fahrzeuge pro Stunde sein, statt der bisher gezählten etwa 1100. Auch im nördlichen Teil, in der Esslinger Straße, sei zu den Stoßzeiten bis zu zehn Prozent mehr Verkehr zu erwarten. Mit diversen Maßnahmen soll der Verkehrfluss jedoch unterstützt werden. Beispielsweise werden die Fußgängerampeln anders geschaltet und Radfahrer umgeleitet. Und es müsse auch darüber nachgedacht werden, ob am Ortseingang von Nellingen während der Umleitungsphase weiter geparkt werden könne wie bisher. Jürgen Karajan geht nicht davon aus, dass sich die Verkehrssituation an den Knotenpunkten selbst während der Bauzeit zusätzlich verschlechtern wird. Und der Experte ist zudem sicher: Der Verkehrsfluss werde auch in Nellingen während der Ertüchtigung des Kreuzungsbereichs „nach wie vor erträglich funktionieren“. Der Stadtrat Rainer Glohr (Freie Wähler) ist sich da nicht so sicher. „Auf Nellingen kommt einiges zu“, befürchtet er. Der Verkehr müsse vernünftig gelenkt werden, „damit er fließt“. Ansonsten stünden die Autos im Berufsverkehr Stoßstange an Stoßstange „durch ganz Nellingen“.

Der Ausbau kostet rund fünf Millionen Euro

Für den Ausbau der beiden Kreuzungen am Festo-Knoten wird mit Kosten von rund fünf Millionen Euro gerechnet. Eine Erweiterung des im Berufsverkehr ohnehin schon überlasteten Bereichs ist dringend notwendig, weil dort durch die geplante Aufstockung der Festo-Belegschaft mit einem weiter wachsenden Verkehrsaufkommen gerechnet wird.