Die Mühleisen-Orgel in der Pauluskirche hat beste Klangeigenschaften. Im kommenden Jahr wird das 25-jährige Bestehen der Reihe Stuttgarter Orgel-Matinee gefeiert. Foto: privat

Die nächsten Termine für die Reihe Stuttgarter Orgel-Matinee in der Pauluskirche stehen fest. Am Sonntag, den 28. September gibt beispielsweise das Orgel-Duo Andrea Ulrike Schneller und Hans-Rudolf Krüger ein „Conterti per due organi“.

Zuffenhausen - Das Jahr 1990 bedeutete für die Pauluskirche an der Unterländer Straße in Zuffenhausen eine Zäsur. Damals wurde die Mühleisen-Orgel in dem evangelischen Gotteshaus eingeweiht. Sie zählt mit zu den besten Instrumenten in der Region Stuttgart. Durch die gute Akustik im Kirchenraum kommt der Klang voll zur Geltung. Genauso lange wie dieses außergewöhnliche Instrument existiert nun auch schon die Stuttgarter Orgel-Matinee in der Pauluskirche. „Im kommenden Jahr feiern wir das 25-jährigen Bestehen der Reihe“, sagt Hans-Rudolf Krüger. Der Bezirkskantor hat die sonntägliche Konzertserie 1990 aus der Taufe gehoben.

Matinee-Konzert statt Gottesdienst

In der Anfangszeit konnten die Kirchgänger nach dem Gottesdienst einfach sitzen bleiben. Sie tranken noch einen Kaffee und lauschten den Klängen der Orgel. Mit den Jahren hat sich die Reihe zu einem festen und eigenständigen Bestandteil des kirchenmusikalischen und kulturellen Lebens im Stadtbezirk entwickelt. Alle zwei Monate gibt es statt einem 11-Uhr-Gottesdienst in der Pauluskirche ein Matinee-Konzert. Meistens stimmt einer der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Zuffenhausen mit ein paar Grußworten auf das Ereignis ein. Auch Organisten aus dem Ausland gastieren immer mal wieder in Zuffenhausen. So wird beispielsweise am 17. Mai des kommenden Jahres der Finne Risto Valtasaari in der Pauluskirche spielen. Er wurde an der Sibelius-Akademie in Helsinki ausgebildet und wirkt in Jyväskylä. „Bei dem Konzert wird er neben finnischen und deutschen Kompositionen auch estländische Stücke spielen“, sagt Bezirkskantor Krüger.

„Conterti per due organi“

Die nächsten Termine stehen auch schon fest: Am Sonntag, 28. September, gibt das Orgel-Duo Andrea Ulrike Schneller und Hans-Rudolf Krüger ein „Conterti per due organi“. Es ist die 116. Auflage der Matinee und ein musikalischer Orgel-Wettstreit mit ungleichen Waffen. Die Mühleisenorgel auf der Empore besitzt drei Tastenreihen. Sie sorgt für einen satten Sound und entwickelt durch die drei Manuale fast schon sinfonischen Charakter. Zu diesem Koloss gesellt sich bei diesem Konzert in der Pauluskirche als kammermusikalischer Kontrapunkt ein so genanntes Positiv. Dieses Instrument ist im Gegensatz dazu praktisch ein Leichtgewicht, eine kleine, versetzbare Orgel mit wenigen Registern. Schneller und Krüger spielen Werke von Piazza, Gabrieli, Cherubini und Blanco. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Die Nummer 117 der Stuttgarter Orgel-Matinee wird sich am Sonntag, 9. November, 11 Uhr den Werken von Franz Tunder widmen. Tunder wurde im Jahr 1914 geboren und ist ein Komponist des Frühbarock, der hauptsächlich in Lübeck und Hamburg tätig war. „Seine Werke sind zeitlich noch eine Generation und Epoche vor dem Komponisten Dieterich Buxtehude einzuordnen“, sagt Krüger, der bei dem rund einstündigen Konzert das komplette Orgelwerk von Tunder vortragen wird.