Nicht immer ganz stilsicher – Donald Trump bei der Verleihung eines Ordens für verwundete Soldaten. Foto: AFP

Der US-Präsident zeichnet einen verletzten Veteranen mit einem Orden aus – und beglückwünscht ihn zu seinem unglaublichen „Erfolg“.

Stuttgart - Donald Trump ist kein Mann des wohl gewogenen Wortes. Selbst wenn er Gutes tun will, verfängt sich der US-Präsident im Dschungel der verbalen Stolperfallen. Am Wochenende hat das Staatsoberhaupt das Walter Reed National Military Medical Center besucht, um dort den Purple-Heart-Orden an Alvaro Barrientos, einen verwundeten Afghanistan-Veteranen, zu überreichen. „Als ich davon gehört habe, wollte ich es unbedingt selbst machen“, sagte Trump, während er den Orden an die Brust des Soldaten heftete. Dann aber trat er in den Fettnapf: der US-Präsident beglückwünschte Alvaro Barrientos zu der Auszeichnung. „Glückwunsch. Unglaublich“, sagte er und klopfte dem beinamputierten Veteranen anerkennend auf die Schulter.

Die Reaktionen der Trump-Gegner darauf waren wenig schmeichelhaft. Niemand wolle einen Purple-Heart-Orden, twitterte Kim Dozier. Der Grund: die Auszeichnung wird an schwer verletzte oder posthum an getötete Soldaten verliehen.

Und auch Matthew Chapman findet die Wortwahl des Präsidenten reichlich empörend. Er schreibt, dass Trump in einer Beileidskarte die Witwe eines Soldaten schließlich auch nicht zu ihrem Verlust beglückwünschen würde.

Und ein anderer Nutzer informierte den Präsidenten, dass man verwundete Soldaten nicht beglückwünscht, sondern sich bei ihnen für ihren Dienst am Vaterland und das dafür gebrachte Opfer bedankt.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Präsident in Sachen Purple-Heart-Orden im Ton vergreift. Während des Wahlkampfes übergab ihm ein Veteran wegen einiger despektierlicher Äußerungen Trumps seine eigene Auszeichnung. „Ich wollte schon immer einen Purple Heart. Das ging ja sehr einfach“, hielt ihm Trump entgegen und löste mit dieser Aussage einen Proteststurm aus.

Was Menschen in Stuttgart zu Donald Trump und seiner Politik denken, sehen Sie im Video: