Nachdem sich die Zusammenarbeit mit dem Online-Händler Amazon nicht rentiert hat, startet dm seinen eigenen Internetladen.
Karlsruhe/Stuttgart - Die Karlsruher Drogeriemarktkette dm eröffnet im Frühsommer einen eigenen Internetladen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wird es dort zur Startphase noch nicht das gesamte Sortiment der insgesamt 1600 Märkte in Deutschland zu kaufen geben. So soll etwa der Bereich Kindertextilien erst nach einer gewissen Anlaufphase im Internet verfügbar sein.
Erich Harsch, Chef des Drogeriekonzerns, hatte zuletzt im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten gesagt, beim Thema Online keinen übermäßigen Zeitdruck zu verspüren. Zumal die Umsätze bei Wettbewerbern wie Rossmann im Internet auch nicht in den Himmel wachsen würden. Auch jetzt gibt sich Harsch bei der Umsatzerwartung zurückhaltend: „Es wird sich jetzt kaum der halbe Kundenstamm in den Online-Shop verabschieden.“ Beim Aufbau des Online-Marktes kann dm auf die Erfahrung der österreichischen Unternehmenstochter zurückgreifen. dm Österreich hat bereits 2013 einen Internetladen aufgemacht. Auch in Deutschland hat der Drogeriekonzern schon mit Internetangeboten experimentiert. Zwischen 2011 und 2013 hat dm 1700 Produkte der dm-Eigenmarken über den Online-Händler Amazon vertrieben. Im Sommer 2013 hat dm die Zusammenarbeit wieder aufgekündigt, weil sie sich nicht gelohnt hat.
Das Unternehmen will laut Harsch Versandkosten erheben: „Die Kunden, die in unseren Märkten einkaufen, sollen nicht über erhöhte Preise die Versandkosten des Online-Shops mittragen müssen.“
dm beschäftigt europaweit über 52 000 Menschen in mehr als 3000 Märkten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte dm einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro.