Sicherheitskräfte desinfizieren im Januar 2016 das Sambadrom in Rio de Janeiro. Foto: dpa

Wissenschaftlicher hatten gefordert, Olympia zu verschieben. Die Gefahr des Zika-Virus sei zu groß. Die Weltgesundheitsorganisation sieht das anders.

London - Die Weltgesundheitsorganisation hat die Forderung internationaler Experten nach einer Verschiebung oder Verlegung der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro wegen des Zika-Virus zurückgewiesen. Die Austragung der Olympischen Sommerspiele im August in der brasilianischen Metropole sei für die Ausbreitung von Zika nicht von wesentlicher Bedeutung. Denn das Virus grassiere bereits in fast 60 Ländern und Regionen, und es gebe die verschiedensten Gründe für Reisen in diese und aus diesen Ländern. „Der beste Weg, um das Risiko der Krankheit zu verringern, ist es, die Reisehinweise der Gesundheitsbehörden zu befolgen“, erklärte die WHO. Zuvor hatten rund 150 Gesundheitsexperten in einem Offenen Brief an die WHO im Internet von einer Austragung der Spiele in Rio abgeraten, weil sie eine beschleunigte Ausbreitung der Krankheit befürchten.

Die erwarteten 500.000 ausländische Touristen aus der ganzen Welt könnten sich infizieren und das Virus mit in ihre Heimatländer bringen, warnte die Fachleute. Dies wäre ein unnötiges Risiko. Zika steht im Verdacht, bei Föten zu schweren Schädelmissbildungen zu führen. Symptome sind leichtes Fieber, rote Augen und Ausschlag. Der Erreger wird über Mückenstiche und möglicherweise auch beim Geschlechtsverkehr übertragen. Weltweit am schwersten betroffen von der Krankheit ist Brasilien.