Die Spiele waren ein Flop: Marie-Laurence Jungfleisch hätte mit ihrer persönlichen Bestleistung von 2,00 Meter in Rio Gold gewonnen. Foto:  

Die Hochspringerin vom VfB Stuttgart ruft bei Olympia nicht ihr Können ab: Rang sieben für Marie-Laurence Jungfleisch statt einer Medaille.

Rio de Janeiro - F rau Jungfleisch, in Eberstadt sind Sie vor vier Wochen zwei Meter gesprungen. Diese Höhe hätte in Rio für den Olympiasieg gereicht. Wie enttäuscht sind Sie?

Ich bin sehr traurig, und ich ärgere mich auch über mich selbst. Ich bin als Zweite der Weltjahresbestenliste angereist, und nun ist Olympiasiegerin Ruth Beitia nur 1,97 Meter gesprungen. Ich habe hier definitiv eine riesen Chance verpasst. Stolz auf mich selbst bin ich ganz sicher nicht.
Sie haben den ersten Versuch über 1,97 Meter ganz knapp gerissen, den zweiten und dritten dann sehr deutlich. Das reichte zu Platz sieben. Woran hat es gelegen?
Wieder mal am Anlauf. Ich war relativ langsam, dann habe ich die letzten Schritte nicht getroffen. Woran der Fehler ganz genau lag, muss ich erst mit meinem Trainer im Video analysieren. Über meine Höhe bin ich auch deshalb so enttäuscht, weil ich mehr drauf habe. Ich hatte mir mehr erhofft, das macht dieses Ergebnis umso schlimmer.
Wie haben Sie die Olympischen Spiele erlebt?
Es war eine schöne Erfahrung für mich, es hat Spaß gemacht, hier in Rio zu springen. Es gab gewisse Probleme, mit den Shuttle-Bussen im Olympischen Dorf, aber die Unterkunft war in Ordnung. Leider bekommt man als Athletin, die noch einen Wettkampf vor sich hat, nicht so viel von der Stimmung mit. Die meisten Wettkämpfe habe ich vor dem Fernseher verfolgt, nur beim Wettkampf der Turnerinnen war ich. Aber das ist auch schon wieder eine ganze Weile her.