Die Snowboarderinnen Anke Karstens und Amelie Kober haben mit Silber und Bronze im Parallel-Riesenslalom die Medaillen-Bilanz der Snowboarder in Sotschi gerettet.

Die Snowboarderinnen Anke Karstens und Amelie Kober haben mit Silber und Bronze im Parallel-Riesenslalom die Medaillen-Bilanz der Snowboarder in Sotschi gerettet.

Krasnaja Poljana - Slalom-Silber für Anke Karstens, Bronze für Amelie Kober: Die deutschen Snowboarderinnen haben am Final-Wochenende der Olympischen Winterspiele von Sotschi groß abgeräumt. Die Bischofswiesenerin Karstens unterlag erst im Finale des Parallel-Slaloms am Samstag der österreichischen WM-Zweiten Julia Dujmovits, Kober holte gegen die Italienerin Corinna Boccacini Olympia-Bronze. Die Miesbacherin war durch eine schmerzhafte Verletzung am Ellenbogen gehandicapt.

Arm in Arm feierten die Zimmerkolleginnen im Zielraum die deutschen Medaillen. Kobers linker Arm hing schlaff am Körper, wegen eines Kapselausrisses im Ellenbogen hatten die Teamärzte der 26-Jährigen eigentlich von einem Start abgeraten. Doch die Olympia-Zweite im Parallel-Riesenslalom von 2006 biss auf die Zähne.

Karstens hatte erst im letzten Moment die Olympia-Qualifikation geschafft. „Es zeigt schon was man für ein Mensch ist, ob man sich aufrafft und kämpft oder ob man aufgibt“, hatte sie vor Sotschi gesagt. Trotz zweier Weltcupsiege und insgesamt sechs Podestplätzen war die Olympia-Fünfte im Riesenslalom von Vancouver 2010 eigentlich als vermeintlich Schwächste des deutschen Damen-Quartetts eingeschätzt worden.

Laböck und Jörg im Achtelfinale gescheitert

Isabella Laböck, die das WM-Finale im Riesenslalom gegen Dujmovits gewonnen hatte, und Selina Jörg waren bereits im Achtelfinale gescheitert. „Ich war so gut drauf“, erklärte Laböck unter Tränen. Jörg unterlag im deutschen Achtelfinale Karstens nur um zwei Hundertstelsekunden. „Der Frust sitzt tief, das ist ganz bitter“, sagte sie.

Mit dem starken Auftritt rehabilitierte sich das deutsche Raceboard-Team für das schwache Abschneiden im Parallel-Riesenslalom am Mittwoch und holte nun fast doch noch die drei angestrebten Medaillen der Snowboarder.

Patrick Bussler verpasste das Halbfinale hingegen nur knapp. Der 29-jährige Aschheimer blieb nur 0,15 Sekunden hinter dem viermaligen Weltmeister Benjamin Karl aus Österreich. Bussler hatte bereits als Olympia-Vierter im Riesenslalom überzeugt. Stefan Baumeister aus Aising-Pang war im Achtelfinale gescheitert.

Der Russe Vic Wild fuhr zu seinem zweiten Olympiasieg von Sotschi. Der gebürtige Amerikaner setzte sich gegen den Slowenen Zan Kosir durch. Wild hatte bereits Gold im Parallel-Riesenslalom gewonnen. Bronze ging an den Österreicher Karl.