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Fritz Kuhn, OB-Kandidat der Grünen, möchte lieber einen inhaltlichen Wettbewerb führen.

Stuttgart - Ginge es nach dem OB-Bewerber Sebastian Turner, dann würde es im Stuttgarter OB-Wahlkampf einen Fairnesspakt mit gedeckelten Wahlkampfausgaben und einem Schiedsrichter geben – doch der Grünen-Bewerber Fritz Kuhn findet, Turner habe das Thema verfehlt.

Was der Kandidat des bürgerlichen Lagers schon beim ersten Aufeinandertreffen der beiden am 27. März angeschnitten hatte, buchstabierte er in einem am Dienstag verschickten Brief weiter aus. Turner regte an, persönlichen Verunglimpfungen abzuschwören. Den von Kuhn als Foul gewerteten Satz, der Grünen-Politiker komme beruflich „vom Geschwätz“ und er, Turner, „vom Geschäft“, zog er zurück. Er werde das nicht wiederholen, sondern künftig sagen, der Linguist „Kuhn kommt von der Sprache, ich komme vom Schaffen“.

Turner schlug vor, den Eigenanteil der Kandidaten an den Wahlkampfkosten zu begrenzen. Kuhn solle den Betrag wählen, er selbst werde die Summe dann einhalten. Zudem regte Turner an, einen neutralen Juristen zu benennen, der bei Klagen über Unfairness einschreitet. Die noch unbekannte Bewerberin, die von der SPD angekündigt wurde, und die Bahnhofsgegner könnten dem Pakt beitreten.

Kuhn antwortete, seine Lebenserfahrung sage ihm, „dass Leute, die andauernd von Fairness reden, oft ein Problem haben, fair zu sein“. Turner sei in dieser Richtung auch schon ein wenig unterwegs gewesen. Er selbst, so Kuhn, brauche keinen Fairnesspakt. Er werde fair sein. Das gehöre zum Markenkern Fritz Kuhn. Einen Kostenpakt brauche man auch nicht. Die Grünen würden sowieso immer wenig Geld für den Wahlkampf ausgeben. Turner solle weniger über den Wahlkampf reden und sich künftig mit der Frage befassen, wie sich Stuttgart konkret weiterentwickeln sollte. Als Beispiele nannte Kuhn die Feinstaubfrage, die Energiekonzeption, Armut in der Stadt und die Qualität der Schulen.