Der neue Uferbereich soll die Steinach erlebbar machen, ohne dass dadurch die Ökologie leidet. Foto: Horst Rudel

Die Sanierung befindet sich im Zeit- und Kostenrahmen. Die Maßnahme verbessert nicht nur die Lebensbedingungen für Wasserorganismen. Sie steigert zudem die Aufenthaltsqualität und leistet einen Beitrag zum Hochwasserschutz.

Nürtingen - Die Sanierung des Steinachufers entlang der Laiblinstegstraße hat für den Nürtinger Oberbürgermeister Otmar Heirich nur Vorzüge: die Flussbewohner profitierten davon ebenso wie die Menschen. Zudem werde das Stadtbild in dem Bereich erheblich aufgewertet. Und nicht zuletzt sei die Maßnahme auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz. Bei einem Vorort-Termin hat die Stadtverwaltung jetzt einen Überblick über den Fortschritt der Ufersanierung gegeben.

Arbeiter waren in den vergangenen Wochen damit beschäftigt, Erdreich zu entfernen, das sich unter einer Eisenbahnbrücke über die Steinach abgelagert hatte. Diese sogenannte Verlandung verhinderte unter einem der beiden Brückenbogen den Durchfluss. Die Arbeiten im Wasser müssen bis zum Monatsende abgeschlossen sein. Denn die Schonzeit für Fische hat bereits begonnen. Allerdings hat das Landratsamt der Stadt Nürtingen wegen des Termindrucks für die Dauer eines Monats eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Alte Radfahrer- und Fußgängerbrücke abgerissen

Begonnen hat die beidseitige Ufersanierung Mitte August. Eine alte Stahlbrücke, die als Fuß- und Radwegverbindung über die Steinach diente, ist abgerissen worden, weil die Tragfähigkeit des Stegs nicht mehr gewährleistet war. Fußgänger und Fahrradfahrer sind jetzt gezwungen, auf einen der beiden anderen, jeweils rund hundert Meter von der abgerissenen Brücke entfernten Stege auszuweichen. Otmar Heirich zufolge ist durch den Abriss auch eine potenzielle Unfallstelle beseitigt worden. Denn beim Einbiegen der Radler vom alten Steg auf die Straße habe es laut der Polizei für Fahrradfahrer in der Vergangenheit durchaus gefährlich werden können.

Die alte Betonmauer entlang der Laiblinstegstraße war nicht nur unansehnlich, sondern zudem unterspült. Ersetzt worden ist sie inzwischen durch mächtige Kalksteinquader von der Alb. Durch die Treppenform wird die Steinach an dieser Stelle nun auch für die Nürtinger Bürger zugänglich und das Flüsschen damit erlebbar. Die Aufenthaltsqualität soll unter anderem durch das Aufstellen einiger Bänke gesteigert werden. Zugänglichkeit und Ökologie in Einklang zu bringen – dies ist auch im Fall der Steinachsanierung eine Aufgabe, erklärt der Sachgebietsleiter Grünflächen im Nürtinger Rathaus, Bastian Kuthe. Im Dialog mit dem Landratsamt und mit privaten Naturschützern sei es gelungen, eine Einigung zu erzielen.

Arbeiten befinden sich im Zeit- und Kostenrahmen

Die Steinach ist an dieser Stelle verbreitert worden, was einen Beitrag zum Hochwasserschutz darstellt. Bepflanzt wird der Abschnitt noch in diesem Herbst mit Bäumen, Sträuchern und Röhricht. Zum Jahresende soll die Sanierung des rund 100 Meter langen Abschnitts an der Steinach dann abgeschlossen sein. Die Arbeiten befinden sich nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenrahmen. Veranschlagt sind 515 000 Euro. Für den abgerissenen Fußgängersteg wird es laut einem Beschluss des Gemeinderats zumindest bis auf weiteres keinen Ersatz geben.