Das Entwicklungsgebiet Bahnstadt soll neu geordnet werden. Foto: Jens P. Knittel

Die besten Entwürfe des städtebaulichen Wettbewerbs sind jetzt in der Kreuzkirche ausgestellt. Eine wichtige Rolle spielt die Verkehrsberuhigung und die Verlagerung des Zentralen Omnibusbahnhofs.

Nürtingen - Wie die neue Nürtinger Bahnstadt aussehen könnte, zeichnet sich in der Kreuzkirche ab. Dort sind jetzt die Pläne ausgestellt, die im Rahmen eines städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbes entstanden sind. Der Siegerentwurf bildet die Grundlage für die weitere Planung, die zu einer deutlichen städtebaulichen Aufwertung des Quartiers führen soll.

Einzelhandel soll Innenstadt beleben

Beteiligt an dem Wettbewerb haben sich 33 Bürogemeinschaften, zehn Arbeiten, di e in die engere Wahl gekommen sind, sind im Dachgeschoss der Kirche ausgestellt. Ein zentrales Merkmal des Siegerentwurfs der Bürogemeinschaft Hosoya Schaefer Architects und Agence Ter Landschaftsarchitekten ist die Verkehrsberuhigung. Im Bereich der Bahnhofstraße steht laut dem Entwurf „unter dem Motto der Entschleunigung“. Der motorisierte Verkehr soll zurückgenommen, die Fahrspuren sollen auf das nötige Minimum reduziert und die Gehwege verbreitert werden. „Es entsteht eine Gemeinschaftsstraße mit gleichberechtigten Verkehrsteilnehmern“, schlagen die Planer vor.

Entscheidend für die Umsetzung des städtebaulichen Konzepts ist die Verlagerung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) von seinem jetzigen Standort in der Europastraße hin zum alten Güterbahnhofareal. Auf dem alten ZOB-Gelände soll eine großer Neubau für Einzelhandel entstehen, von dem auch eine belebende Wirkung auf die benachbarte Altstadt erwartet wird. Das neue Handelsgebäude schließt auch an den Bahnhofsplatz an, der die Funktion eines städtebaulichen Scharniers zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil der Bahnstadt, die durch die Bahngleise voneinander getrennt sind.

Planer verstehen die einzelnen Teile des Gebiets als Einheit

Große Bedeutung bekommt zudem die Platzgestaltung vor der Alten Seegrasspinnerei. Auch hier ist eine Verkehrsberuhigung angestrebt. Beide Plätze – der an der Seegrasspinnerei und der Bahnhofsplatz – sind laut dem Urteil der Wettbewerbsjury „gut proportioniert“. Die drei Bereiche ZOB, westliche und östliche Bahnstadt „werden als zusammenhängende Einheit begriffen, städtebaulich klar geordnet und gut mit den umliegenden baulichen Strukturen vernetzt“, so die Jury weiter. Um die Neugestaltung der Bahnstadt Schritt für Schritt umzusetzen, soll der Siegerentwurf nun weiter verfeinert werden.