Beate Zschäpe und ihr Anwalt Mathias Grasel. Foto: POOL

Beate Zschäpe und Uwe Mundlos sollen im Jahr 2000 eine Synagoge in Berlin ausspioniert haben. Das sagte ein Nebenklägeranwalt im NSU-Prozess und berief sich auf die Aussage eines Berliner Polizisten.

München - Ein Berliner Polizist soll die mutmaßlichen Rechtsterroristen Beate Zschäpe und Uwe Mundlos im Jahr 2000 vor einer Berliner Synagoge beobachtet haben. Das sagte der Nebenklage-Anwalt Yavuz Narin am Donnerstag im NSU-Prozess, in dem Zschäpe für die zehn überwiegend rassistisch motivierten Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ angeklagt ist.

Zschäpe sei gemeinsam mit Mundlos, einem weiteren Mann und einer Frau in einem Café im Stadtteil Prenzlauer Berg gewesen. Der Wachmann sei zur Bewachung der unmittelbar benachbarten Synagoge eingeteilt gewesen, sagte Narin und berief sich auf ein Vernehmungsprotokoll des Wachmannes. Er beantragte, diesen als Zeugen zu laden.

Zschäpe war im Jahr 1998 gemeinsam mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in den Untergrund abgetaucht. In den Jahren ab 2000 haben mutmaßlich Mundlos und Böhnhardt die Mordserie verübt. Das Trio war im November 2011 nach einem missglückten Banküberfall in Eisenach aufgeflogen, Mundlos und Böhnhardt nahmen sich damals nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft das Leben.