Seit Jahren Gegenstand heftiger Diskussionen: Das ehemalige Hotel Silber in der Dorotheenstraße soll nun ein Gedenkort werden. Foto: Leif Piechowski

Die Abspeckung der Pläne für die NS-Gedenkstätte im ehemaligen Hotel Silber in Stuttgart hat zuletzt viel Kritik bei den beteiligten Bürgerinitiativen ausgelöst.

Stuttgart - Die Abspeckung der Pläne für die NS-Gedenkstätte im ehemaligen Hotel Silber in Stuttgart hat zuletzt viel Kritik bei den beteiligten Bürgerinitiativen ausgelöst. Das Wissenschaftsministerium wehrt sich jetzt in einem Brief an die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber gegen die Vorwürfe. „Ihre Einschätzung zum aktuellen Sachstand teile ich nicht“, schreibt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Auch wenn die Fläche zunächst reduziert worden sei, halte sie „das Erreichte für ein sehr gutes Ergebnis“. Zudem handle es sich lediglich um einen kleineren Einstieg aus finanziellen Gründen, die Gedenkstätte könne später stufenweise erweitert werden. Das berichten die Stuttgarter Nachrichten.

Land und Stadt hatten sich jüngst darauf geeinigt, sich die künftigen jährlichen Betriebskosten in Höhe von einer halben Million Euro zu teilen. Über die Kosten für die Ausstellungseinrichtung und die Finanzierung der Gebäudemiete gibt es noch keine Entscheidung. Bauer geht „fest davon aus, dass die Landeshauptstadt auch diesen noch offenen Punkten zustimmt und das Projekt nicht scheitern wird.“ Den Initiativen bietet sie eine weitere Zusammenarbeit an und kritisiert deren Vorwurf, man beteilige sie nicht genug: „Ich muss auch Ihrer Einschätzung widersprechen, dass dieser Vorgang ein Durchregieren von oben sei.“ Stattdessen spricht Bauer in dem Brief von einem „beispielhaften Bürgerbeteiligungsprozess“, so die Stuttgarter Nachrichten.