Novemberwetter im Juli in Stuttgart: Tief "Michaela" ist Schuld. Foto: Leserfotograf burgholzkaefer

Auch wenn der Blick nach draußen anderes vermuten lässt und auf der Zugspitze Schnee liegt: Noch ist nicht Spätherbst. Doch Tief "Michaela" regnet sich momentan über Deutschland so richtig schön aus.

Auch wenn der Blick nach draußen anderes vermuten lässt und auf der Zugspitze Schnee liegt: Noch ist nicht Spätherbst. Doch Tief "Michaela" regnet sich momentan über Deutschland so richtig schön aus.

Offenbach - „Michaela“ gibt sich alle Mühe, die Regentonnen wieder aufzufüllen. Das Tief, das am Mittwoch über Deutschland lag, ließ in der Nacht viele Jubelfeiern deutscher Fußballfans nach dem furiosen Halbfinale ins Wasser fallen. Mancherorts regnete es innerhalb von 24 Stunden mehr als sonst im ganzen Monat. Nur an den Küsten schien die Sonne, und an dieser Wetterverteilung wird sich auch in den nächsten Tagen nichts ändern. Zum Endspiel am Sonntag machen die Meteorologen keine Hoffnung auf flächendeckendes Schönwetter.

Auf der Zugspitze liegt Neuschnee. Innerhalb von 24 Stunden fielen auf Deutschlands höchstem Berg bis Mittwochfrüh 15 Zentimeter Schnee. „Das ist nichts Ungewöhnliches“, sagte Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in München. Auch im Sommer führe kühlere Meeresluft dazu, dass die Schneefallgrenze unter 3000 Meter sinkt. Insgesamt liegen auf dem Gipfel des 2962 Meter hohen Berges derzeit 145 Zentimeter Schnee. Es wehte ein Wind mit bis zu 70 Stundenkilometern, laut Wünsche ebenfalls „nichts Außergewöhnliches“.

So wird das Wetter in Stuttgart in den nächsten Tagen

Den meisten Regen bekam der Bayerische Wald ab: In Lindberg-Buchenau seien von Dienstag- bis Mittwochmorgen 103,2 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, sagte Meterologe Tobias Reinartz vom DWD in Offenbach.

Betroffen war auch die Mitte Deutschlands: Im Thüringer Wald und im Erzgebirge registrierte der DWD über 80 Liter Regen pro Quadratmeter.

Das Juli-Monatssoll für Deutschland liegt bei 78 Litern pro Quadratmeter. Im ersten Halbjahr hatte es viel zu wenig geregnet - außer dem Mai waren alle Monate seit Januar zu trocken.

Zwar hört der Dauerregen am Donnerstag auf, aber „es bleibt unbeständig“, sagte Meteorologe Reinartz. Das heißt auch in den nächsten Tagen Schauer und Gewitter, wenn auch nicht flächendeckend. Am wärmsten wird es im Norden. Nur dort können sommerliche Werte um 25 Grad oder darüber erreicht werden, im Süden bleibt es deutlich kühler.