Die Zelte und Container der Notunterkunft werden bis Mitte Juli abgebaut. Foto: dpa

Die verbliebenen Flüchtlinge aus dem Reitstadion sind nach Wertheim verlegt worden, nun beginnt der Abbau der Zeltstadt. Das Gelände wird für die Kinderspielstadt Stutengarten benötigt.

Stuttgart - Die letzten Bewohner der Notunterkunft Reitstadion sind in dieser Woche ausgezogen, bis zum 15. Juli sollen auch die Zelte und Container abgebaut sein. Laut dem Regierungspräsidium Stuttgart wurden die verbliebenen Flüchtlinge, alle stammen aus den Maghrebstaaten, am vergangenen Mittwoch nach Wertheim in die dortige Erstaufnahmestelle verlegt. 24 wurden mit dem Bus transportiert, zwei Nachzügler reisten per Bahn hinterher.

Die Entscheidung, den Standort im zweiten Quartal dieses Jahres aufzugeben, stand schon lange fest. „Es war von Anfang an klar, dass der Mietvertrag ausläuft“, sagt die Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart, Katja Lumpp. Mit der Stadt Stuttgart sei vereinbart worden, dass das Gelände Ende Juli wieder frei sein muss. Das Reitstadion wird in den Sommerferien für die Kinderspielstadt Stutengarten benötigt. Die Leichtbauhallen und Sanitärcontainer würden nun zurückgebaut, berichtet Lumpp, sie seien allesamt gemietet gewesen.

Seit Januar der Ort für Problemfälle

Die Notunterkunft im Reitstadion war auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise vom Regierungspräsidium eingerichtet worden. Im November 2015 zogen die ersten Menschen ein, zu Spitzenzeiten lebten hier 720 Personen. Ausgelegt war die Zeltstadt, deren Hallen beheizbar waren, sogar für deutlich mehr Menschen: Bis zu 1160 hätten hier untergebracht werden können. Seit Mitte Januarlebten in der Zeltstadt ausschließlich männliche Flüchtlinge aus den Maghrebstaaten, von denen die Mehrheit zuvor in den Erstaufnahmestellen auffällig geworden war. Viele waren zum Beispiel an Schlägereien beteiligt gewesen.

Anfang Februar verschwanden 42 von 77 Männern, nur einzelne seien nach Angaben des RP wieder aufgetaucht. Seither habe die Zahl der Bewohner immer bei rund 30 Personen gelegen, die Situation sei ruhig gewesen, so Lumpp. Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch, rund um die Uhr waren Sicherheitskräfte vor Ort.