Dass die Sporthalle des Solitude-Gymnasiums in Stuttgart-Weilimdorf innen saniert werden muss, war schon lange klar. Nachdem die Notunterkunft für Flüchtlinge dort geräumt wurde, kann die Sanierung nun vorangetrieben werden. Foto: Archiv Martin Braun

204 geflüchtete Menschen lebten zuletzt in der Sporthalle des Solitude-Gymnasiums in Stuttgart-Weilimdorf. Nun wurde die Notunterkunft geräumt – dennoch steht sie Schülern und Sportlern vorerst nicht zur Verfügung: Ihre lang geplante Innensanierung wird nun in die Wege geleitet.

Wolfbusch - Anfang dieser Woche wurde die Notunterkunft für Flüchtlinge in der Sporthalle des Solitude-Gymnasiums aufgelöst. Die zuletzt 204 Bewohner seien wie geplant ausgezogen, berichtet der zuständige Abteilungsleiter des Sozialamts Marco-Oliver Luz. Der Großteil der Menschen sei in die Container am Guts-Muths-Weg in Degerloch verlegt worden, zwei Familien an die Tunzhofer Straße und für eine Familie habe man Platz in einem Weilimdorfer Flüchtlingsheim gefunden. „Wir hätten gerne mehr Menschen in Weilimdorf untergebracht, aber die Systembauten dort sind schon weitestgehend belegt“, sagt Luz. Nachdem das Mobiliar abgebaut worden sei, stehe noch eine Grundreinigung an. Dann könne die Halle wieder an das Schulverwaltungsamt übergeben werden.

Doch auch nach dieser Übergabe steht die Sporthalle den Schülern und Sportlern vorerst nicht zur Verfügung. Schon lange bevor dort Flüchtlinge einquartiert wurden, war klar, dass die Halle innen saniert werden muss. Mittlerweile hat der Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderats das Ludwigsburger Ingenieurbüro Fisch beauftragt, die Sanierung zu planen. Rund 3,1 Millionen sind dafür angesetzt, das Hochbauamt geht von umfassenden Arbeiten aus: Der Sanitär- und Umkleidebereich, die Hallendecke sowie die Heizungsanlage und die Elektroinstallation samt Beleuchtung werden voraussichtlich erneuert, der Hallenboden und die umliegenden Prallwände werden wohl neu aufgebaut. Für den 31. Mai ist nun eine Begehung geplant, erklärt Roland Steiner, der stellvertretende Leiter des Schulverwaltungsamts: „Wir müssen jetzt erst einmal diesen Besichtigungstermin abwarten, um sehen zu können, was alles gemacht werden muss.“ Wenn alles gut gehe, könne Ende des Jahres mit der Sanierung begonnen werden, sagt Steiner. Bis dahin bleibe die Halle voraussichtlich gesperrt.

Die Weilimdorfer Bezirksvorsteherin Ulrike Zich erklärt, dass man die Arbeiten nicht habe ausschreiben können, solange nicht klar gewesen sei, wie lange die Sporthalle als Notunterkunft gebraucht werde. Nun müssten die Schüler und die Sportvereine die restliche Durststrecke noch überbrücken, bis die Halle wieder ihrem eigentlichen Zweck zur Verfügung stehe. Immerhin herrsche nun bald Klarheit darüber, wann dies der Fall sein wird. „Das ist eine neue Perspektive, der Zeitraum wird planbar“, sagt Zich.