Der chinesische Künstler Ai Weiwei dreht mit seinem Filmteam in der Notunterkunft auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Foto: dpa

Einige Szenen aus Ai Weiweis Film über syrische Flüchtlinge spielen Berlin. Der chinesische Künstler drehte in der Unterkunft auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof und sprach mit einigen Bewohnern.

Berlin - Der chinesische Künstler Ai Weiwei (58) dreht einen Film über Flüchtlinge und hat auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof Neuankömmlinge befragt. Mit einem Filmteam zog er am Mittwoch durch die riesigen Hallen der Flüchtlingsunterkunft in Berlin.

Er interviewte unter anderem ein syrisches Mädchen und eine Irakerin, die dort wie mehrere Tausend andere untergebracht sind. Außerdem ließ er sich von Ärzten erklären, unter welchen Krankheiten die Menschen dort leiden. „In dem Film geht es um die Lage der Flüchtlinge international“, sagte Ai Weiwei. Das Werk solle in einem bis eineinhalb Jahren fertig sein. Nach dem Dreh wolle er nach Griechenland reisen. Zum Team gehört auch der in Australien geborene Kameramann und Regisseur Christopher Doyle (63).

Ai Weiwei, der sich schon in China für die Menschenrechte eingesetzt hatte und zeitweise in Haft saß, trat 2015 eine Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin an. Vor kurzem hatte er auf der griechischen Insel Lesbos das Foto des im Vorjahr in der Türkei ertrunkenen syrischen Flüchtlingsjungen Aylan nachgestellt und damit für Aufmerksamkeit gesorgt.