Das Bier schmeckt, die Laune ist bestens: die norwegischen Fans sind in Feierlaune. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Schlachtenbummler aus dem Norden fühlen sich in Stuttgart pudelwohl. Sie sehen eine rosige Zukunft für ihr Team und schwören auf einen besonderen Pausensnack.

Stuttgart - Laut einer UN-Studie ist Norwegen das glücklichste Land der Welt. Weniger Glück in der WM-Qualifikation hatte bislang das norwegische Nationalteam. Nur auf Platz vier steht man in der Gruppe, die Weltmeisterschaft wird ohne die gut gelaunten Wikinger stattfinden.

Die Fans freilich lassen sich davon die gute Laune nicht vermiesen, auch wenn es am Montagabend in der Mercedes-Benz-Arena gegen den Weltmeister Deutschland ging, der bisher in der WM-Qualifikation kein einziges Spiel verloren und im Hinspiel klar mit 3:0 gegen die Skandinavier gewonnen hatte. Am Sonntagabend haben die norwegischen Fans bereits dem Weindorf einen Besuch abgestattet und dort feucht-fröhlich gefeiert. Und auch am Montag war die ein oder andere Fangruppe in der Stuttgarter Innenstadt unterwegs. Die Schlachtenbummler haben dabei Sinn für Humor. Sie seien zurzeit das zweitbeste norwegische Team in Stuttgart, behauptet ein Norweger augenzwinkernd. Er sitzt mit 50 Mann – allesamt in blaue Polohemden gewandet – vor dem Königsbau am Schlossplatz. Sie trinken Bier und grölen norwegische Fangesänge. „Wir sind nur zwei Tage lang hier. Das Wetter, dieser Platz, das Bier – alles perfekt“, sagt John Andersen, der Sprecher der Gruppe. Der 51-Jährige ist mit seinem Fußballverein aus Sarpsborg angereist. Die Gruppe ist privat hier und fiebert dem Spiel entgegen. „Deutschland ist das beste Team der Welt. Ein 1:1 wäre also unser Wunschergebnis“, sagt Andersen. Bis zum Anpfiff lassen sich die Norweger ihr deutsches Bier schmecken.

Pausensnack in Norwegen: Hot Dog in der Waffel

Nach offiziellen Angaben sind 600 norwegische Fans nach Stuttgart gereist, um ihr Team dort spielen zu sehen. Ein Großteil davon trifft sich am Abend im VfB-Clubrestaurant. Dort heißt es „geschlossene Gesellschaft.“ Zwei Wimpel am Eingang machen deutlich, dass „Norge“ beziehungsweise der norwegische Fußballverband dort das Sagen hat. 180 Verbandsvertreter und 220 Fans werden erwartet. Die Gäste sind nicht schwierig. So vermeldet das Club-Restaurant, dass es keine „speziellen Wünsche“ gegeben habe. Serviert wird ein Barbecue, natürlich gibt es auch Desserts. Die Terrasse ist am frühen Montagabend eingedeckt, auf den Tischen stehen kleine Fähnchen, der Blick geht in Richtung Robert-Schlienz-Stadion. Die Kellner tragen norwegische Trikots. Was gibt es in Norwegen im Stadion zu essen? „Hot Dog“, sagen Lasse Hubred und Ronni Angeltvent, die ihr Team schon häufiger begleitet haben und aus Oslo stammen. Der Hot Dog wird aber in einer Waffel gegessen. Die beiden Norwegen-Fans zeigen sich vor dem Spiel optimistisch: „Wir gewinnen 1:0.“ Das hat nicht ganz hingehauen, es wurde ein 6:0. Nicht für die Norweger. Aber das deutsche Bier steht bei ihnen weiterhin hoch im Kurs.