in der Ruoff-Stiftung in Nürtingen (Schellingstraße 12, bis zum 7. Mai, Do 15 bis 18, So Foto:  

Leise Töne haben es schwer im Kunstbetrieb. Umso verdienstvoller, dass die Ruoff-Stiftung in Nürtingen aktuell umfassend das Schaffen der Stuttgarter Zeichnerin und Bildhauerin Niko Grindler vorstellt.

Stuttgart - „Im besten Fall“, sagt Hildegard Ruoff gerne über die Ausstellungskonzeptionen für die Fritz-und-Hildegard-Ruoff-Stiftung in Nürtingen, „wird eine spürbare geistige Verwandtschaft künstlerische Form.“ Und so ist das Interesse der Stiftungslenkerin für das Schaffen der Stuttgarter Zeichnerin und Bildhauerin Niko Grindler nur folgerichtig.

Kaum von ungefähr markierte eine Schnurcollage Fritz Ruoffs die jährliche Frühjahrspräsentation seines Schaffens. „Die Linien der seit 1997 entstehenden Bildobjekte Grindlers“, lässt Hildegard Ruoff wissen, „sind Fäden, welche die grafische Arbeit in die Dreidimensionalität transformieren.“ Reduktion und Konzentration bestimmen den Strich Grindlers, bestimmen die Fadenbilder, die als „Mikroreliefs“ (Tobias Wall) ständig neue Wahrnehmungsebenen entstehen lassen.

Ja, hier wird ein leiser Klang angestimmt, der aber in den ebenso klaren wie Schutz gebenden Räumen der Ruoff-Stiftung eigene Spannung gewinnt. „Es kommt darauf an, dass das Werk schwingt, klingt wie Musik“, sagt die 1940 in Kassel geborene Grindler. Vielleicht deshalb begnügen sich ihre Skulpturen mit der Rolle aufmerksamer Zuhörer. Antreten wollen sie gegen das Konkrete bei Grindler nicht. (nbf)