Der Ort des Anschlags nahe der Hagia Sophia wird auch in der Nacht bewacht. Foto: dpa

Zehn Tote, mindestens 15 Verletzte und die Mehrheit der Opfer stammt aus Deutschland: Nach dem verheerenden Selbstmordanschlag in Istanbul halten wir Sie über die weiteren Entwicklungen in unserem Newsticker auf dem Laufenden.

Istanbul/Ankara/Stuttgart - Istanbul ist ein Magnet für Touristen - gerade auch aus Deutschland. Ausgerechnet an einem der beliebtesten Plätze nahe der weltberühmten Blauen Moschee sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft und tötet mindestens zehn Menschen.

Am Nachmittag wird bekannt, dass unter den zehn Toten neun deutsche Opfer zu beklagen sind. 15 Menschen werden verletzt, darunter ebenfalls Deutsche. Der Attentäter soll ein 28-jähriger Syrer sein.

Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Ereignisse vom Morgen in Istanbul.

Über die weiteren Entwicklungen in Istanbul halten wir Sie in unserem Newsticker auf dem Laufenden:

+++ 13:33 Uhr +++ Als Vergeltung für den Terroranschlag in Istanbul hat die türkische Armee Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und Syrien angegriffen und dabei 200 Kämpfer getötet. Das sagte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu am Donnerstag.

Merkel spricht den Angehörigen ihr Mitgefühl aus

13. Januar 2016:

+++20:00+++ Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dem Anschlag in Istanbul den Angehörigen der zehn getöteten Deutschen ihr Mitgefühl ausgesprochen. „Ich trauere um unsere Landsleute“, sagte Merkel bei einer Veranstaltung in Freiburg. „Wir denken voller Anteilnahme an die Familien, denen mit dem Verlust eines geliebten Menschen unendlich viel Leid zugefügt worden ist.“ Deutschland dürfe sich dem Terrorismus auch nach tödlichen Angriffen nicht geschlagen geben. „Unsere Entschlossenheit, gemeinsam gegen den Terror vorzugehen und unsere Freiheit werden sich gegen den Terror durchsetzen. Davon bin ich überzeugt.“

+++18:23+++ Vier weitere Verdächtige wurden festgenommen. Das erklärte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu. Damit sind insgesamt fünf Personen bei den Ermittlungen zu dem Selbstmordattentat in Gewahrsam genommen worden.

+++16:29 +++ Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat den Deutschen nach dem tödlichen Selbstmordanschlag in Istanbul sein Beileid ausgesprochen. Rivlin habe mit seinem deutschen Amtskollegen Joachim Gauck telefoniert, teilte sein Sprecher am Mittwoch in Jerusalem mit. „Wir fühlen nach dem Tod Ihrer Bürger im Herzen mit Ihnen und dem deutschen Volk“, sagte Rivlin den Angaben zufolge.

+++ 15:38 Uhr +++ Der syrische Selbstmordattentäter von Istanbul hat sich nach einem Medienbericht als Flüchtling in der Türkei registrieren lassen. Die Nachrichtenagentur DHA meldete unter Berufung auf die Polizei, dabei seien dem 27-jährigen Nabil Fadli am 5. Januar in Istanbul Fingerabdrücke abgenommen worden. Diese hätten nun dabei geholfen, ihn als Attentäter zu identifizieren. DHA berichtete weiter, Fadli sei bei der Registrierung von vier Menschen begleitet worden, nach denen jetzt gefahndet werde.

+++ 15:05 Uhr +++ Die zehn beim Terroranschlag in Istanbul getöteten deutschen Touristen gehörten alle zu der Reisegruppe eines Berliner Veranstalters. Sieben weitere Mitglieder der Gruppe seien verletzt worden, sagte Sprecher Jörg Manthei für die Lebenlust Lebenslust Touristik GmbH am Mittwoch.

+++ 13:18 Uhr +++ Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag von Istanbul hat der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu den Tatort besucht. Davutoglu legte am Mittwoch rote Nelken am Anschlagsort in der Nähe der Blauen Moschee im Altstadtviertel Sultanahmet nieder, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Rote Nelken sind in der Türkei ein Zeichen der Trauer. Der Sender CNN Türk berichtete, der Regierungschef habe davor Verletzte in Krankenhäusern besucht.

+++ 13:05 +++ Die Zahl der bei dem Terroranschlag in Istanbul getöteten Deutschen hat sich auf zehn erhöht. Das teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch mit.

+++12:39 Uhr +++ Nach dem Anschlag von Istanbul bietet die Bundeswehr einen Rücktransport der Opfer nach Deutschland an. Neben den sterblichen Überresten der Getöteten könnten die Schwerverletzten in einem speziellen Lazarett-Airbus der Streitkräfte ausgeflogen werden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin.

+++ 11:50 Uhr +++ Der Selbstmordanschlag von Istanbul hat sich nach bisheriger Einschätzung der Bundesregierung nicht gezielt gegen Deutsche gerichtet. „Nach bisherigem Ermittlungsstand liegen keine Hinweise darauf vor, dass der Anschlag gezielt gegen Deutsche gerichtet war“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Mittwoch in Istanbul.

+++ 11:33 Uhr +++ Nach dem tödlichen Terroranschlag in Istanbul ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Das sagte der türkische Innenminister Efkan Ala am Mittwoch.

+++ 10:59 +++ Nach dem Terroranschlag mit mindestens zehn Toten ist Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Mittwoch zu einem Besuch in Istanbul eingetroffen. Der CDU-Politiker will sich zusammen mit seinem türkischen Kollegen Efkan Ala ein Bild von der Lage machen. Dabei geht es auch um die Frage, ob sich der Anschlag gezielt gegen eine Reisegruppe aus Deutschland gehandelt hat.

+++ 10:15 Uhr +++ Die türkischen Behörden gehen nach vorläufigen Erkenntnissen davon aus, dass es sich bei allen zehn Todesopfern des Terroranschlags von Istanbul um Deutsche handelte. Zwei noch nicht endgültig identifizierte Tote seien nach vorläufigen Ermittlungen ebenfalls Bundesbürger gewesen. Die medizinischen Untersuchungen seien aber noch nicht endgültig abgeschlossen.

+++ 9:34 Uhr +++ Die bei dem Terroranschlag in Istanbul getöteten und schwer verletzten Urlauber stammen nach bisherigen Erkenntnissen nicht aus Baden-Württemberg.

+++ 8.58 Uhr +++ Der Selbstmordattentäter von Istanbul stammt aus Saudi-Arabien. Er sei im Königreich geboren worden, habe das Land aber bereits 1996 im Alter von acht Jahren mit seiner Familie verlassen, zitierte die arabische Tageszeitung „Al-Hayat“ am Mittwoch einen Sprecher des saudischen Innenministeriums. Der 27 Jahre alte Nabil Fadli habe die syrische Staatsbürgerschaft gehabt.

+++ 8.07 Uhr +++ Die Sicherheitslage in Deutschland hat sich laut Bundesjustizminister Heiko Maas nach dem Anschlag von Istanbul nicht verändert. „Wir wissen, dass Deutschland auch ein Ziel der Terrorristen ist, und deshalb ist eine allgemeine Gefährdung sicherlich nicht zu leugnen“, sagte er am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Im Moment gebe es aber keine konkreten Hinweise auf Anschlagsziele.

„Ob dieser Anschlag explizit deutschen Touristen gilt, dazu kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nichts sagen“, erklärte er außerdem. Maas bezeichnete den Anschlag außerdem als einen Angriff gegen „unsere Art zu leben“.

Die Opfer waren auf einer Drei-Länder-Erlebnisreise

+++ 22.27 Uhr +++ Bundesinnenminister Thomas de Maizière reist am Mittwoch in die Türkei, um sich dort mit seinem Amtskollegen Efkan Ala zu treffen und sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.

+++ 22.21 Uhr +++ Die Opfer des Anschlags waren nach Angaben des Reiseveranstalters Lebenslust Touristik auf einer Drei-Länder-Erlebnisreise. Sie kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Insgesamt zählte die Reisegruppe 33 Mitglieder.

+++ 22.08 Uhr +++ Das peruanische Außenministerium hat seine frühere Angabe, wonach eines der Opfer des Terroranschlags in Istanbul aus Peru stammt, relativiert. Dafür gebe es bislang keine Bestätigung.

+++ 21.43 Uhr +++ Das Bundeskabinett ist am Abend zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Es wollte sich ohnehin zu eine Essen treffen, nun wurde eine Sitzung daraus.

+++ 19.23 Uhr +++ Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Anschlag in Istanbul scharf verurteilt.

+++ 19.06 Uhr +++ Die deutschen Opfer waren mit einem Berliner Reisebüro unterwegs. „Die schrecklichen Ereignisse des heutigen Tages machen uns tief betroffen“, äußert sich der Geschäftsführer der Lebenslust Touristik GmbH Berlin, Marco Scherer, in einer Mitteilung.

+++ 18.36 Uhr +++ Bundeskanzlerin Angela Merkel richtet sich an die Familien der Opfer: "Wir stehen an Ihrer Seite." Der Terrorismus habe sich heute wieder einmal mit seinem "grausamen und menschenverachtenden Gesicht" gezeigt. Es sei weiterhin notwendig, "entschlossen gegen den Terrorismus vorzugehen". Denn die Terroristen seien Feinde aller freien Menschen.

+++ 18.18 Uhr +++ Als "barbarischen, feigen Akt des Terrors" bezeichnet Außenminister Frank-Walter Steinmeier den Anschlag in Istanbul. Er bestätigt, dass acht Deutsche getötet worden sind. Neun weitere Deutsche seien zum Teil schwer verletzt. „Das Krebsgeschwür des Terrorismus verschont niemanden und bedroht uns alle gleichermaßen“, so Steinmeier.

+++ 17.47 Uhr +++ Saudi-Arabien, Ägypten und der Iran verurteilen den Terroranschlag in Istanbul.

+++ 17.38 Uhr +++ Frankreich richtet Krisenstäbe in Paris und Istanbul ein.

+++ 17.19 Uhr +++ Unter den Toten von Istanbul ist ein Peruaner. Das hat das Außenministerium des südamerikanischen Landes bekannt gegeben.

+++ 17.12 Uhr +++ Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich um 18.30 Uhr im Bundeskanzleramt zum Anschlag äußern. Sie hatte bereits am Nachmittag während einer Pressekonferenz in Berlin gesagt, sie befürchte, dass es unter den Opfern des Attentäters Deutsche geben könnte.

Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) will sich um 17.45 Uhr erneut äußern.

Gauck reagiert bestürzt

+++ 17.03 Uhr +++ Das Bundeskabinett kommt noch am Abend zu einem Sondertreffen zusammen. Das kündigte Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin an. Die Kabinettsmitglieder wollten sich dort über die Lage informieren lassen. Nach Angaben aus Regierungskreisen hatte das Kabinett an diesem Abend ohnehin zu einem Essen zusammenkommen wollen. Nun werde es eine Sondersitzung der Ministerrunde geben. Gabriel sagte, es sei entsetzlich, was in Istanbul passiert sei. „Das war ein feiger Angriff.“

+++ 17.03 Uhr +++ Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland hat als Reaktion auf den Anschlag mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Terror gefordert. „Die Weltgemeinschaft muss jetzt ernsthaft zusammenrücken, um der Terrorgefahr zu begegnen“, sagte Gökay Sofuoglu der Deutschen Presse-Agentur.

+++ 17.01 Uhr +++ Bundespräsident Joachim Gauck hat bestürzt reagiert. „Ich bin tief erschüttert und traurig über diese schlimme Nachricht.“

+++ 16.46 Uhr +++ Auch die deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Lukas Podolski haben den Opfern ihr Mitgefühl ausgesprochen. „Denjenigen, die in Sultanahmet ihr Leben verloren haben, wünsche ich Gottes Barmherzigkeit und den Verletzten schnelle Genesung“, schrieb Özil am Dienstag bei Twitter.

„Ich bin sehr traurig über die heutigen Geschehnisse und meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien“, twitterte Podolski. Der Offensivspieler steht beim Istanbuler Traditionsclub Galatasaray unter Vertrag.

+++ 16.41 Uhr +++ Bundespräsident Joachim Gauck zeigte sich tief erschüttert. "Es ist entsetzlich, was heute in Istanbul geschehen ist", erklärte das Staatsoberhaupt. Wieder seien "bei einem hinterhältigen terroristischen Anschlag" unschuldige Menschen ermordet worden, darunter viele Deutsche. Er werde noch heute mit dem türkischen Präsidenten telefonieren.

+++ 16.20 Uhr +++ ARD und ZDF ändern ihr Programm am Abend: Das Erste zeigt um 20.15 Uhr einen voraussichtlich zehn Minuten langen „Brennpunkt“ zum Thema „Deutsche Terroropfer in der Türkei“. Die neue Berlin-Serie „Die Stadt und die Macht“ beginnt dann erst um 20.25 Uhr.

Das ZDF bringt um 19.20 Uhr ein „Spezial“ mit dem Titel „Anschlag auf Touristen - Terror in Istanbul“. Der zweite Teil des Taunus-Krimis „Böser Wolf“ folgt dann erst um 20.25 Uhr.

Mehr Engagement gegen den Terror

+++ 16.14 Uhr +++ Spitzenvertreter der EU haben nach dem Selbstmordanschlag zu mehr Engagement im Kampf gegen den Terror aufgerufen. „Wir müssen unsere Anstrengungen weiter verstärken“, forderten die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und EU-Kommissar Johannes Hahn.

Auch zahlreiche andere europäische Spitzenpolitiker verurteilten das Selbstmordattentat aufs Schärfste. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte: „Solche Anschläge sind durch nichts zu rechtfertigen.“ Die Bündnispartner seien geeint im Kampf gegen alle Formen des Terrorismus. EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb über den Kurznachrichtendienst Twitter: „Meine Gedanken sind bei den Opfern.“

+++ 16 Uhr +++ Nach Angaben der türkischen Regierung steht die Terrormiliz Islamischer Staat hinter dem Anschlag, so Ministerpräsidenten Davutoglu.

+++ 15.51 Uhr +++ Alle bei dem Anschlag Getöteten sind laut dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu Ausländer.

+++ 15.37 Uhr +++ Allein im vorigen Jahr haben Terroranschläge in der Türkei rund 170 Menschen das Leben gekostet. Gleich mehrere sollen auf das Konto der Terrormiliz Islamischer Staat gehen.

+++ 15.33 Uhr +++ Deutsche Touristen von größeren Veranstaltern wie TUI oder Thomas Cook sind nicht von dem Anschlag in Istanbul betroffen. Auch DER Touristik meldet, alle Gäste des Unternehmens in der türkischen Metropole seien unverletzt.

+++ 15.27 Uhr +++ Außenminister Frank-Walter Steinmeier trauert um die Opfer des "mörderischen Anschlags":

+++ 15.02 Uhr +++ Bei dem Selbstmordanschlag sind nach Angaben aus türkischen Regierungskreisen mindestens neun Deutsche getötet worden. Das teilte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.

+++ 15 Uhr +++ Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat Bundeskanzlerin Angela Merkel angerufen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Er habe Merkel sein Beileid und sein Bedauern ausgesprochen.

+++ 14.51 Uhr +++ Touristen der deutschen Thomas-Cook-Veranstalter sind nicht betroffen, teilt der Konzern mit. Kunden, die eine Städtereise nach Istanbul gebucht haben, können demnach bis einschließlich 22. Januar kostenlos umbuchen oder stornieren. Auch Istanbul-Gäste von DER Touristik sind nicht betroffen.