Der Oberbürgermeister hat eingeladen – und fast alle sind gekommen. Foto: factum/Granville

Eines könne er schon jetzt mit Sicherheit sagen, scherzte Michael Makurath: „Das neue Jahr wird auf jeden Fall besser als 2016. Zu den größten Herausforderungen für 2017 zählt der Ditzinger OB die Südumfahrung und den Wohnungsbau.

Ditzingen - Eines könne er schon jetzt mit Sicherheit sagen, scherzte Michael Makurath: „Das neue Jahr wird auf jeden Fall besser als 2016. Erstens: Es ist einen Tag kürzer, und zweitens, es hat dank Martin Luther einen Feiertag mehr.“ Als große Herausforderungen für 2017 nannte der Ditzinger Oberbürgermeister, der am Sonntag zum Neujahrsempfang in die Stadthalle geladen hatte, die Suche nach einer raschen Lösung für eine Südumfahrung, die Verlängerung der Strohgäubahn sowie den Neubau der Theodor-Heuglin-Schule und die Schaffung von günstigem Wohnraum.

Werner Schumacher erhält Bürgermedaille

In Bezug auf die Unterbringung von Flüchtlingen zeichne sich eine Entlastung für Ditzingen ab, sagte Makurath. „Statt 500 Personen werden wir vermutlich nur 370 zugewiesen bekommen.“ Das wirklich Spektakuläre an der Flüchtlingsarbeit vor Ort aber sei, „wie unspektakulär die Unterbringung der zu uns gekommenen Menschen abläuft“. Was keineswegs nur ein Verdienst der Verwaltung, sondern der ganzen Bürgerschaft sei. Viele Ehrenamtliche seien hier Tag für Tag im Einsatz – ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Zum Lob der Ehrenamtlichen gesellte sich nach Makuraths Neujahrsrede die Verleihung der Bürgermedaille an Werner Schumacher. Der Bürgerpreis der Stadt ging an die Bürgerstiftung. Die Stiftung trage seit den zehn Jahren ihres Bestehens dazu bei, das bürgerschaftliche Engagement in Ditzingen weiterzuentwickeln. Werner Schumacher, dem Chorleiter, Organist und früheren Bezirkskantor und Jugendmusikschulleiter, wurde für sein „weit über seine Dienstverpflichtung hinausgehendes Engagement in der Kultur- und Musiklandschaft“ gedankt – und für seinen Einsatz „als Förderer und Vernetzer der musikinteressierten Gruppen, Kirchen und Institutionen“.

Schwierigkeiten beim Auswildern

Insgesamt habe die Arbeit der Verwaltung, der Vereine, der Feuerwehr und aller Bürger gezeigt: „Wo Ditzingen ist, ist vorne.“ Der OB bedankte sich bei den Leitern der verschiedenen Religionsgemeinschaften für die gute Zusammenarbeit und erinnerte daran, dass Ditzingen seit 2016 Fairtrade-Town ist. Wer faire Produkte kaufe, leiste als Konsument nur einen eher bescheidenen Beitrag, der jedoch in der Summe eine außerordentlich große Perspektive bei denen eröffne, die im Elend lebten. Wer sich für Fairtrade-Produkte entscheide, helfe mit, Fluchtursachen zu beseitigen.

Als großen Erfolg im abgelaufenen Jahr bezeichnete Makurath das neue Bahnhofcenter: „Es gibt jetzt bald keine Entschuldigung mehr für auswärtigen Konsum“, sagte er, um sich im nächsten Satz launig über die Landtagswahl 2016 herzumachen: „Der Wahltag hat Schwarz und Rot in Trauer vereint“, sagte der OB. „Wildbiologen würden das Ergebnis der SPD mit einer Spinnenhochzeit vergleichen: Bei dieser Spezies droht selbst guten Liebhabern nach getaner Arbeit die Auszehrung durch die Partnerin.“ Die CDU habe erfahren müssen, „dass es nicht einfach ist, in Baden-Württemberg einen Wolf auszuwildern“.