Der Schleier ist gelüftet: so soll der neue Mazda MX-5 aussehen. Foto: Hersteller

Mazda zeigt nach 25 Jahren die vierte Generation des Roadsters. Auf den deutschen Markt kommt der offene Japaner allerdings erst in einem Jahr.

Offen fahren in Mitteleuropa macht - abgesehen von einigen wirklich heißen Hochsommertagen - nur zu zweit Spaß. Denn auf der hinteren Bank von Viersitzern zieht es meist wie Hechtsuppe. Im Roadster für zwei hingegen lässt sich mit aufgestelltem Windschott im Rücken sogar an milden Wintertagen weitgehend zugfrei fahren.

Just diese offenen Zweisitzer vom Typ Fiat 850 und 124 Spider, Triumph Spitfire oder MG B waren in den 1980er Jahren fast völlig vom Markt verschwunden, weil ihnen die Sicherheitsbestimmungen im Hauptabsatzland USA den Garaus gemacht hatten. Das Ergebnis waren Autos mit Überschlagbügel vom Typ Erdbeerkörbchen, wie der erste Golf Cabrio scherzhafterweise genannt wird. Aber im fernen Japan sannen sie bei Mazda darüber nach, wie sie ihre Marke vom Ruf des Allzubürgerlichen befreien könnten. Das Ergebnis: der Mazda MX-5, der in Nordamerika unter dem Namen Miata als moderne Wiedergeburt der Roadster-Zeit gut verkauft wurde.

Die MX-5-Preisliste beginnt derzeit bei 22 790 Euro

Das ist ein Vierteljahrhundert her, und aus dem Anfangsrausch mit fast 100 000 Wagen im Jahre 1990 entwickelte sich ein Langzeiterfolg, auch in Deutschland, wo Mazda alle Jahre wieder zwischen 2000 und 4000 Käufer fand, während sich eilig aus dem Boden gestampfte Mitbewerber à la MG F oder Fiat Barchetta längst wieder Richtung Autofriedhof verabschiedet hatten. Freilich hatten die Japaner das Feuer nicht verglimmen lassen - mit der zweiten Generation verschwanden die Klappscheinwerfer, 2006 gesellte sich zum Textilverdeck ein bewegliches Metalldach, der Kofferraum gewann an Tiefe. Erhalten blieben immer der hohe Wiedererkennungswert und ein günstiger Preis - die MX-5-Preisliste beginnt derzeit bei 22 790 Euro.

Wer im kommenden Frühjahr in einem Mazda oben ohne fahren möchte, muss sich mit der aktuellen, der dritten Generation begnügen. Denn der Neue, soeben erstmals gezeigt, ist erst in etwa einem Jahr in Deutschland erhältlich. Er stemmt sich gegen den Zug der Zeit, dass alle Autos größer werden müssen: Mit 3,92 Metern ist er zehn Zentimeter kürzer geworden, nur einen Zentimeter breiter als bisher und einen Zentimeter niedriger.

Seine Karosserie ist auffälliger geformt, betont in hohen Bögen die Radhäuser und zeigt ein gestyltes Heck im Stil italienischer Sportwagen. Durch reichlichen Einsatz von Aluminium wurden etwa 100 Kilogramm eingespart, womit das Leergewicht knapp über der 1000-Kilogramm-Marke liegt. Zwei Benzinmotoren mit rund 130 und 160 Pferdestärken sind vorgesehen, sechs Gänge können von Hand oder automatisch gewechselt werden. Genauere Daten sind noch nicht bekannt.