Eine 24-Jährige steht seit Dienstag vor dem Landgericht Landshut, weil sie ihr Neugeborenes stranguliert haben soll. Foto: dpa

Auf einer Toilette am Münchner Flughafen bringt eine junge Frau aus Heidenheim ein Baby auf die Welt. Dann soll sie das Mädchen stranguliert und versucht haben, es zu töten. Vor Gericht schweigt die Frau. Unterdessen gibt es Hinweise auf weitere Fälle.

Ellwangen/Landshut - Im Fall einer wegen versuchter Tötung ihres Babys angeklagten Frau aus Heidenheim ermittelt die Staatsanwaltschaft zu möglichen weiteren Geburten. „Es gibt Anhaltspunkte für zwei weitere Schwangerschaften in der Vergangenheit“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ellwangen am Dienstag. „Wir wissen nicht, wie die Schwangerschaften verlaufen sind und ob sie zu Geburten geführt haben.“ Das müsse nun geklärt werden. Hinweise auf Entbindungen in Krankenhäusern gebe es nicht.

Wegen versuchten Totschlags auf einer Toilette am Münchner Flughafen muss sich die heute 24-Jährige seit Dienstag vor dem Landgericht Landshut verantworten. Nach der Geburt des lebensfähigen Mädchens im vergangenen Sommer soll sie das Neugeborene mit der Nabelschnur stranguliert, in das Toilettenbecken gestopft und abgespült haben. Das Baby konnte gerettet werden.

Zur Tatzeit lebte die junge Frau im Haus der Eltern. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ellwangen richten sich die Ermittlungen daher auch gegen die Eltern. Sie hätten die Schwangerschaften demnach zumindest bemerken können. Zu Ermittlungsergebnissen machte der Sprecher der Anklagebehörde keine Angaben. „Wir müssen aufklären, was aus den Schwangerschaften geworden ist.“ Wenn sich der Anfangsverdacht erhärte, werde es höchstwahrscheinlich zu einem weiteren Prozess vor der Jugendkammer des Ellwanger Landgerichts kommen.