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Krimi-Musical „Rebecca“ folgt den Vampiren - Uwe Kröger als Hauptdarsteller im Gespräch.

Stuttgart - Das Buch ein Bestseller, der Film ein Oscar-prämierter Thriller von Alfred Hitchcock. Da können selbst Blutsauger einpacken. Dem "Tanz der Vampire" folgt im Dezember im Stuttgarter SICentrum "Rebecca", ein Krimi-Musical nach der Romanvorlage der englischen Schriftstellerin Daphne du Maurier.

Bei dem Stoff hilft kein Knoblauch, gute Nerven sind gefragt. Das Stuttgarter Musical-Publikum erwartet demnächst ein Psychokrimi mit klassischen Arrangements statt Fantasy-Horror mit bekannten Hits. Erzählt wird keine übersinnliches Vampirmärchen. Die recht reale Geschichte basiert auf einem Bestseller der englischen Schriftstellerin Daphne du Maurier: Eine unscheinbare junge Frau lernt einen verwitweten englischen Aristokraten kennen, heiratet ihn und zieht zu ihm auf dessen Landsitz. Dort hält die böse Haushälterin auf gespenstische Weise die Erinnerung an die einstige Hausherrin "Rebecca" wach, die unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Einen tieferen Sinn erfährt die Geschichte durch die Entwicklung des Mädchens vom Mauerblümchen zur selbstbewussten Frau.

Der Musical-Konzern Stage Entertainment widerstand der Versuchung, in Stuttgart den Vampiren ein weiteres Stück folgen zu lassen, in dem bekannte Hits eine Zweitverwertung erfahren. "Mamma Mia!", "We Will Rock You" und "Ich war noch niemals in New York" galten und gelten wegen dieses Umstands nicht nur in Stuttgart als Selbstläufer. "Wären wir diesen Weg gegangen, hätte es geheißen, ihr traut euch nix. Jetzt trauen wir uns was", sagt Stage-Deutschland-Chef Johannes Mock-O'Hara am Mittwoch bei der Vorstellung der Vampir-Nachfolge-Show "Rebecca". Das Stück lief mit großem Erfolg im Raimund Theater in Wien. Wenn in Deutschland, dann im SI-Centrum in Stuttgart-Möhringen, lautete die Devise der Stage Entertainment. "Wir betrachten das Projekt als Herausforderung, weil wir nicht wissen, wie das anspruchsvolle Stuttgarter Publikum auf ,Rebecca' reagiert", schmeichelt Mock-O'Hara seiner hiesigen Kundschaft. Nach Auskunft der Musical-Macher boomt der Kartenverkauf in der Landeshaupt seit einiger Zeit wieder, deshalb ist ihnen um den Erfolg des neuen Stücks nicht bange. Bei den Zahlen übt sich der Konzern aber wie meistens in Zurückhaltung.

Gar nicht zurückhaltend, stattdessen mit einem Hauch von Pomp wurde das Geheimnis ums neue Stück im Stuttgarter Schloss Hohenheim gelüftet. Komponist Sylvester Levay und der fürs Libretto verantwortliche Michael Kunze waren gekommen. Beide kennt man von ihrer Zusammenarbeit beim Stück "Elisabeth". Zudem sind gegenüber im Apollo-Theater täglich Kunze-Songs im Udo-Jürgens-Musical zu hören. Anders als in der Vergangenheit präsentierten die Macher bereits eine Hauptdarstellerin. Die Haushälterin Mrs. Danvers wird von Pia Douwes gespielt und gesungenen - den Stuttgarter Musical-Besuchern noch aus "Elisabeth" und "Die drei Musketiere" in Erinnerung.

Nach rund zwölf Jahren wird aller Voraussicht nach auch Uwe Kröger auf die Bühne ins SI-Centrum zurückkehren. "Uwe ist natürlich ein Thema", sagt Michael Kunze, "Uwe Kröger ist unser Wunsch, die Sache läuft in die richtige Richtung", insistiert Sylvester Levay. Kröger hatte 1994 mit seinem Engagement in "Miss Saigon" den Musical-Reigen in Stuttgart mitbegründet. In der Wiener "Rebecca"- Fassung gab er bereits den Witwer Maxim de Winter.

Für die Vampire senkt sich der Vorhang im Oktober, die Deutschland-Premiere von "Rebecca" soll im Dezember stattfinden. Für Michael Kunze übrigens zum wiederholten Mal eine Rückkehr zu seinen Theater-Wurzeln. Als Zwölfjähriger ist der damalige Schüler des Schickhardt-Gymnasiums mit einer Theater-Gruppe in einem Waisenhaus in Möhringen aufgetreten. "Dass heute meine eigenen Stücke in Möhringen gespielt werden, hat da fast etwas Schicksalhaftes."

Kartenreservierungen sind ab sofort unter Telefon 01805/4444 möglich.