Der Eingang in das neue Bürogebäude liegt an der Ecke Siemens-/Borsigstraße. Links ist der geschwungene Teil der Fassade an der Borsigstraße erkennbar. Illustration: Hascher Jehle Architektur

An der Borsigstraße in Feuerbach-Ost wird ein neues Informationsverarbeitungszentrum für Bosch gebaut. 1500 Büroarbeitsplätze werden dort entstehen. Bezugsfertig soll das Gebäude Anfang 2017 sein.

Feuerbach - Die Gegend rund um das Bahnhofsgebäude Feuerbach gleicht derzeit einer einzigen Großbaustelle. Gebaut und gebuddelt wird auf dem ehemaligen Schoch-Areal beim Wiener Platz, auf dem ehemaligen Krempel-Areal an der Tunnelstraße und am Bahnhof Feuerbach im Zuge der Stuttgart-21-Maßnahmen.

Das größte Bauvorhaben entsteht allerdings auf der anderen Bahnhofsseite auf einem Bosch-Grundstück im Gewerbegebiet Feuerbach-Ost. Dort wird gerade auf einem rund 11 000 Quadratmeter großen firmeneigenen Areal, das zwischen der Borsig-, Siemens- und Kruppstraße liegt, ein neues Bürogebäude mit Kantine erstellt.

Bosch mietet das Gebäude

Bauherr ist die Borsigstraße Immobiliengesellschaft. „Die Robert Bosch GmbH mietet dieses Gebäude“, sagt Christiane Spindler, Bosch-Sprecherin für den Standort Feuerbach. Rund 1500 Büroarbeitsplätze werden in dem gesamten Komplex eingerichtet. Nutzer des Bürohauses werden in erster Linie Bosch-Mitarbeiter des Bereichs Informationsverarbeitung sein. Die EDV und Datenverarbeitung sollen an diesem Standort unter einem Dach zusammengefasst und gebündelt werden. „Mit dem Bau eines neuen IT-Campus am Standort Feuerbach werden zukünftig die CI-Mitarbeiter (Corporate Sector Information Systems and Services) der Standorte Feuerbach auf einem IT-Campus vereint, um die Zusammenarbeit untereinander und mit unseren Kunden zu optimieren“, sagt die Bosch-Sprecherin. Bisher waren die Beschäftigen mit Softwarekompetenz hauptsächlich in Vaihingen und an anderen Bosch-Standorten untergebracht.

Fast jede zweite offene Stelle bei Bosch hat mittlerweile einen Bezug zu Software. Für das laufende Jahr plant der Automobilzulieferer, weltweit rund 14 000 Akademiker einzustellen, besonders gefragt sind Software-Spezialisten.

Das künftige Datenverarbeitungszentrum in Feuerbach hat 38 500 Quadratmeter Grundfläche, verteilt auf fünf Geschosse. In dem Gebäude befinden sich auch eine Technikzentrale und eine Kantine mit 650 Sitzplätzen. Die Tiefgarage hat 220 Auto- und 25 Motorradstellplätze, die Zufahrt erfolgt über die Kruppstraße. Der Haupteingang in das U-förmige und teilweise abgerundete Gebäude liegt zur Kreuzung Siemens-/Borsigstraße hin.

Einzug in das Gebäude ist im Januar 2017 geplant

Derzeit sind die Bauarbeiten in vollem Gange. Der Rohbau steht, die ersten raumhohen Fenster der großflächigen Glasfassade sind bereits eingebaut. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich rund 20 Monate. Die Fertigstellung des hinteren Gebäudeteils, der an der Kruppstraße liegt, sei für Januar 2017 geplant, sagt Spindler. Der vordere Teil in Richtung Borsigstraße und Siemensstraße soll Mitte des kommenden Jahres bezugsfertig sein.

Mit der architektonischen Planung des Projektes wurde nach früheren Angaben von Bosch das Büro Hascher und Jehle aus Berlin beauftragt. Die Architekten setzten sich bereits im Jahr 2004 bei einem internationalen Wettbewerb, den der Automobilzulieferer in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart ausgeschrieben hatte, als Gewinner durch. Die Architekten entwickelten ursprünglich Pläne für ein 107 Meter hohes Gebäude an diesem Verkehrsknotenpunkt am Bahnhof Feuerbach. Den damals von der Jury hochgelobten Hochhaus-Entwurf hat Bosch allerdings danach nicht mehr weiterverfolgt (wir berichteten). Für dessen Realisierung hätte der Bebauungsplan verändert werden müssen.