Wolfgang Meinhardt und Kerstin Pfund zeigen, wie der Stadtplan aussehen soll. Foto: Rebecca Stahlberg

Der Stadtbezirk Vaihingen bekommt im Frühjahr einen Kinder- und Jugendstadtplan. Finanziert wird der neue Wegweiser mit Geld aus dem Gewinnspar-Topf der Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Vaihingen - Anstatt das Smartphone zu zücken und Google Maps zu bemühen, können Eltern, Kinder und Jugendliche in Vaihingen bald ganz altmodisch einen Stadtplan zur Hand nehmen, um sich zurechtzufinden. Dieser ist speziell auf die Bedürfnisse der jungen Bevölkerung ausgerichtet. Auf der großformatigen Karte sind Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Vereine, Sportangebote, Musikschulen, Büchereien und Kinderärzte eingezeichnet, auf der Rückseite stehen Adressen und Öffnungszeiten. Für den Stadtbezirk Weilimdorf gibt es einen solchen Stadplan bereits, für Vaihingen ist es ein Novum.

„Das Stadtvermessungsamt ist auf uns zugekommen, ob wir an so etwas Interesse haben“, erzählt der Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt. Man habe freilich zugesagt. Kerstin Pfund, die derzeit ein Praktikum im Bezirksamt absolviert, hat sich der Sache angenommen und in wochenlanger Fleißarbeit die betreffenden Informationen herausgesucht. „Nachdem alles fertig war, haben wir jedoch erfahren, dass wir das selbst finanzieren müssen“, berichtet Meinhardt. Das Projekt geriet zunächst in Vergessenheit. Vor einigen Wochen kam die Volksbank auf ihn zu, da im Gewinnspar-Topf für den Bereich Filder noch Geld zu vergeben sei. Beim Gewinnsparen der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg können Bankkunden ein Los kaufen. Ein Teil der Summe kommt aufs Sparkonto, ein Teil wird für gemeinnützige Zwecke verwendet. „Ich habe den Kinder- und Jugend-Stadtplan vorgeschlagen“, sagt Meinhardt.

Dinge fördern, die den Stadtbezirk voranbringen

Um dem bürokratischen Verwaltungsakt zu umgehen, der unvermeidlich ist, wenn die Stadt eine Spende annimmt, haben die Beteiligten zu einem kleinen Kniff gegriffen: Der Heimatring nimmt die Spende in Höhe von 1200 Euro entgegen und unterstützt damit den Druck des Stadtplans. Auch für die Volksbank ist diese Lösung praktisch. “Wir haben enge Regularien, was wir mit den Spendengeldern aus dem Gewinnsparen fördern dürfen“, erklärt der Regionaldirektor Thomas Waldner. An die Stadt zu spenden wäre gar nicht möglich gewesen. „Gerne wollen wir Dinge fördern, die für den Stadtbezirk wichtig sind und diesen voranbringen“, fügt sein Kollege Hans-Peter Buhl hinzu.

Insgesamt 300 der Kinder- und Jugend-Stadtpläne sollen gedruckt werden. Diese werden im Bezirksrathaus, in den Jugendhäusern und in der Vaihinger Volksbank-Filiale ausliegen. Zudem soll der Plan auch auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht werden. So ganz ohne das Digitale geht es dann eben doch nicht.