Der alte und der neue Bürgermeister im Ratssaal: Tobias Heizmann (li.) gratuliert seinem Nachfolger Daniel Schamburek. Foto: factum/Granville

Mit 54,4 Prozent der Stimmen hat Daniel Schamburek, der Ortsvorsteher von Sindelfingen-Darmsheim, gegen fünf Mitbewerber gewonnen – ein klares Ergebnis im ersten Wahlgang.

Böblingen - Bei sechs Kandidaten hätte man vielleicht mit einem knapperen Ergebnis oder sogar mit einem zweiten Wahlgang rechnen können, doch in Schönaich hatte man einen anderen Plan. Mit laut vorläufigem Wahlergebnis 54,4 Prozent der Stimmen setzte sich Daniel Schamburek, der Ortsvorsteher von Sindelfingen-Darmsheim, bei der Bürgermeisterwahl am Sonntagabend deutlich durch. Mit diesem Ergebnis verwies er seine Konkurrenten Fridi Miller (0,35 Prozent), Roswitha Kolb (5,25 Prozent), Lucienne Graupe (28,5 Prozent), Tobias Kramer (1,4 Prozent) und Jens Beranek (9,9 Prozent) auf die hinteren Plätze.

Erfreulich auch für Norbert Mezger, den stellvertretenden Bürgermeister, war die Wahlbeteiligung von 49 Prozent. „Die Bürger haben sich auch von dem Wetter nicht abhalten lassen“, sagte er mit Blick nach draußen, wo die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen. Der Ratssaal der Gemeinde mit ihren rund 10 000 Einwohnern ist bis auf den letzten Platz gefüllt.

Wilfried Dölker sprach Glückwünsche aus

Schamburek dankte in einer ersten Ansprache als gewählter Bürgermeister sowohl den Bürgern aus Schönaich als auch aus Darmsheim für ihre Unterstützung bei der Verwirklichung seines Traums. Erst am Sonntagmorgen habe ihn jemand in Darmsheim angesprochen und gesagt „Jawoll, das packst heut!“, sagte der 31-Jährige in bayerischem Dialekt. Schambureks Dank galt aber auch seinen fünf Mitbewerbern. „Die Bürger hatten eine große und gute Auswahl, das hat mich sehr gefreut. Ich hoffe, ich kann dem Anspruch gerecht werden.“

Dem Holzgerlinger Bürgermeister Wilfried Dölker fiel stellvertretend für die umliegenden Städte und Gemeinden die Überbringung der Glückwünsche für den Neuanfang zu. „Wir alle waren gespannt, wie die Wahl ausgeht. Aber das war ein famoser Wahlkampf, in dem Sie überzeugt haben. Sie erwartet eine spannende Aufgabe“, sagte der erfahrene, scheidende Bürgermeister, der bei der anstehenden Wahl in Holzgerlingen nicht mehr antritt.

Die Kandidatin Lucienne Graupe, die mit 28,5 Prozent auf dem zweiten Platz landete, blickt trotz ihrer Niederlage positiv auf den Wahlkampf zurück. „Ich habe eine tolle Zeit erlebt“, sagt sie. Sich anderswo als Bürgermeisterin zu bewerben, das möchte sie allerdings trotzdem nicht. Sie sieht ihre Zukunft eher im Böblinger Gemeinderat.

Klamme Finanzen in Schönaich

Der bisherige Amtsinhaber Tobias Heizmann (41) gratulierte seinem Nachfolger zum Wahlerfolg. „Ich freue mich riesig, dass im ersten Wahlgang ein Ergebnis zustande gekommen ist. Schönaich ist eine tolle Gemeinde, hier wird viel geboten.“ Heizmann von den Freien Wählern war nicht zur Wahl angetreten. Erst im Oktober 2015 hatte er sich mit 92 Prozent der Stimmen erneut zum Schönaicher Bürgermeister wählen lassen. Trotzdem entschied er sich für eine berufliche Neuorientierung und wurde Erster Bürgermeister in Böblingen (siehe Leute, Leute).

Klar ist: Auf den neuen Schönaicher Bürgermeister kommen durchaus einige Herausforderungen zu, denn die Kassen der Gemeinde sind ziemlich klamm. Der Gemeinderat schließt deshalb sogar das örtliche Jugendhaus.