Christian Eiberger ist mit 69,1 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Asperg gewählt worden. Foto: privat

Am Sonntag wurde der Ingersheimer Kämmerer Christian Eiberger mit 69,1 Prozent der Stimmen klar zum neuen Bürgermeister von Asperg gewählt. Im Interview nennt er seine wichtigsten Baustellen der Stadt.

Asperg - Am Sonntag wurde der Ingersheimer Kämmerer Christian Eiberger mit 69,1 Prozent der Stimmen klar zum neuen Bürgermeister von Asperg gewählt. Im Interview nennt er die aus seiner Sicht drängendsten Baustellen der Stadt – und darüber, warum zuletzt viel Vertrauen ins Rathaus verloren ging.

Herr Eiberger, wir nehmen mal an, Sie freuen sich über die 69,1 Prozent?
Absolut! Ich finde, das ist ein sensationelles Ergebnis. Ich habe bereits am Wahlabend gesagt, dass ich davon ganz überwältigt bin. Das ist ein toller Vertrauensvorschuss der Bürger von Asperg.
Wie wird Ihr erster Tag als Bürgermeister aussehen?
Die Einsetzung ist erst im Dezember. Dann werde ich mich mit allen Mitarbeitern im Rathaus vertraut machen, um ein Gespür für die Verwaltung vor Ort zu bekommen – das Zusammenfinden ist mir das Wichtigste. Diesen Dienstag ist die nächste Gemeinderatssitzung in Asperg. Auch da werde ich präsent sein.
Was sind Ihrer Meinung nach die drei größten Baustellen, die Asperg in den kommenden Jahren bewältigen muss?
Das brennendste Thema ist das verlorene Vertrauen. Viele Bürger haben mir gesagt, sie hätten das Vertrauen in die Arbeit von Verwaltung und Gemeinderat verloren. Das liegt offenbar an unpopulären Entscheidungen, beispielsweise jene zur Schließung des Lehrschwimmbeckens. Mit einem Neubeginn möchte ich wieder Vertrauen schaffen. Der Neubau der Sporthalle ist ein weiteres Großprojekt. Und zuletzt gilt es, einen Fahrplan zu den dringend benötigten Sanierungen zu erstellen.
Sie erwähnen das Lehrschwimmbecken und die strittige Entscheidung dazu. Wollen Sie daran etwas ändern?
Es gibt einen rechtlich bindenden Gemeinderatsbeschluss und der gilt auch für den neuen Bürgermeister. Trotzdem werde ich mir ein eigenes Bild von den bisherigen Geschehnissen machen. Ich werde auf die Schwimmvereine zugehen und mit ihnen Optionen für die Zukunft ausloten.
Wie könnten die aussehen?
Vorstellbar ist ein neues Bädle, das an die Sporthalle angebaut wird. Aber wahrscheinlich nicht sofort, das geben die Finanzen nicht her. Die Halle sollte so geplant werden, dass ein Anbau in der Zukunft möglich bleibt. Priorität hat nun aber die Sporthalle.
Was sagen Sie zum Ergebnis der Bundestagswahl?
Ich hatte die Hoffnung, dass die AfD nicht so stark abschneidet. Ich freue mich, dass die Rechtspopulisten in Asperg mit knapp elf Prozent unter dem Bundesdurchschnitt geblieben sind.