Der Unibetrieb wird für aufstrebende Studenten vielleicht bald interessanter. Foto: dpa

Der neue Karriereweg bietet Forschern schneller Klarheit über ihre Chancen. Das ist gut, auch wenn der neue Qualifikationsweg sicher nicht das allein selig machende Modell ist, kommentiert unsere Redakteurin Bärbel Krauß.

Berlin - Wer an einer deutschen Hochschule als Wissenschaftler Karriere machen will, braucht bis jetzt einen sehr langen Atem und auch jede Menge Optimismus oder Gottvertrauen. Bei der Berufung zum ordentlichen Professor sind die Forscher in der Regel schon über vierzig. Vorher gibt es für sie keine Sicherheit, dass sie ihren Lebensunterhalt durch eine Karriere an der Hochschule sichern können. Hier setzt das neue Förderprogramm von Bund und Ländern an.

Tausend Stellen für begabte und jüngere Nachwuchswissenschaftler werden in den nächsten Jahren geschaffen, die durch außerordentliche Leistungen in der Wissenschaft außerhalb der Habilitation, schneller die Chance auf eine unbefristete Professur erhalten sollen. Das ist eine gute Ergänzung zu den etablierten Verfahren. Das neue Programm wird die Karrieren von erfolgreichen Forschern schneller machen; und es wird die Laufbahnen von Nachwuchswissenschaftlern früher beenden, deren Ehrgeiz sich am Ende als größer erweist als ihre Leistungsfähigkeit. Man muss den neuen Qualifikationsweg sicher nicht für das allein selig machende Modell halten. Aber frischer Wind bei der Gewinnung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist den Hochschulen durchaus zuträglich – und zusätzliches Personal können sie allemal gut gebrauchen.