Eine Stuttgart-Tour führt auch ins Werk 8 in Feuerbach Foto: Leif Piechowski

Wer Stuttgart erleben will, kann es nächstes Jahr mit allen Sinnen tun. Bei den neuen Führungen von Stuttgart- Marketing sieht man die Stadt nicht nur, man riecht und schmeckt sie auch.

Stuttgart - Es ist dieser typische Geruch, an dem jeder Stuttgarter seine Stadt erkennt. Er erfreut zwar nicht die Nase, ist aber einer Autostadt angemessen; natürlich kann es sich dabei nur um die Ausdünstungen von Motorenöl handeln. Und logischerweise bekommen das jene Stadterkunder zu riechen, die nächstes Jahr bei der neuen Führung von Stuttgart-Marketing mitmachen und bei „Immer der Nase nach“ Stuttgart erschnuppern.

Das ist eine der zehn neuen Touren, die die Stadtwerber am Mittwoch vorgestellt haben. Klar, der Schwabe schmeckt auch mit der Nase, aber der Gaumen kommt nicht zu kurz. Brände aus dem Gaishirtle, der Konstantinopler Apfelquitte oder dem Cox-Orange-Äpfel muss man natürlich auch im Munde spüren. Marcus Hofmeister aus Fellbach stellt im Stuttgarter Stäffele seine Schnäpse vor. Damit nicht genug des guten Geschmacks: Im Weinbaumuseum kann man sich vom Weinakademiker Dietmar Waisenhölder in Weinkunde unterrichten lassen und lernt dabei, was ein Aromarad ist. Wer dagegen einen Caipirinha schätzt, der kann sich im Arotel Camino beibringen lassen, welche Cocktails man rührt und welche man schüttelt.

Nun könnte man beinahe glauben, diese Stadt sei nur mit reichlich Alkohol zu ertragen. Doch es gibt auch Touren, bei denen man nüchtern bleibt. Sogar nüchtern sein sollte. So etwa bei der Mountainbike-Tour für Familien. 26 Kilometer lang ist die Strecke, 400 Höhenmeter legt man zurück.

Körperlich weniger anstrengend ist das Besichtigen des Wilhelmspalais, dort kann man zuschauen, wie das neue Stadtmuseum entsteht. Unter der Überschrift „Kunst-Orte, Zeitgenössisches in alten Mauern“ bietet Stuttgart-Marketing Touren zum Atelierhaus des Bundes Bildender Künstlerinnen an, zu den Wagenhallen, dem Künstlerhaus und dem Werk 8.

„Verliebt in Stuttgart“ heißt ein Stadtrundgang, bei dem Babette Walter in die Rolle der Leipzigerin Carola Petzold schlüpft, die der Liebe wegen nach Stuttgart kam. Längst schon hat man sich getrennt, doch dann kommt ein Anruf vom Verflossenen, man trifft sich, schwelgt in Erinnerungen, spaziert durch die Stadt – und nimmt dabei Neugierige mit.

Auch eine Führung der ganz besonderen Art kann man nächstes Jahr beim Weihnachtsmarkt erleben. Dann laden geistig Behinderte zu einem weihnachtlichen Rundgang durch die Budenstadt; bei diesem Projekt der Caritas lässt sich ein ganz anderes Stuttgart erfahren, eines, das nicht nach Motorenöl riecht.

Die zehn neuen und 30 alten Touren findet man in der Broschüre „Entdeckungstouren 2015, Rundfahrten und Rundgänge“. Sie gibt es in der Tourist-Information in der Königstraße 1 a sowie am Flughafen. Dort kann man auch die Touren buchen. Dies geht natürlich auch im Internet unter www.stuttgart-tourist.de.