Nicole Britsch hat viele Pläne. „Ich muss mich eher bremsen“, sagt sie. Foto: Fritzsche

Nicole Britsch ist die neue Jugendreferentin der evangelischen Nordgemeinde. So will sie nicht nur Ansprechpartnerin für die Jugendlichen sein, sondern auch mit Veranstaltungen und neuen Ideen Akzente setzen.

S-Nord - Was ihr wichtig ist, das sagt Nicole Britsch gleich geradeheraus: „Es geht mir um die Gemeinschaftserfahrung“, erklärt sie. „Die Kirche hat oft eine fromme, selektive Sprache. Ich möchte den Jugendlichen in ihrem eigenen Lebensumfeld begegnen, in ihrer Sprache, ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte haben.“

Seit 1. September ist Nicole Britsch die neue Jugendreferentin der evangelischen Nordgemeinde. Angebote für Jugendliche und mit ihnen gemeinsam zu schaffen, das ist ihr großes Ziel. „Jugendliche leben oft von Events, und schätzen den Eventcharakter einer Veranstaltung“, erklärt sie. An diesem Punkt will sie ansetzen, um Brücken zu bauen, gemeinsame Ausflüge und Aktionen zu planen und Freizeiten zu gestalten. „Jugendliche haben einen Platz in der Gemeinde“, sagt die 26-Jährige. „Sie sind auch Gestalter der Kirche, und ich möchte ihnen sagen: Ihr könnt auch etwas verändern, etwas anmahnen, es liegt an euch.“

Ansprechpartnerin für alle Jugendlichen

Kürzlich hat sie sich im Gesprächskreis der Brenzkirche vorgestellt. „Da waren viele Leute dabei, die früher selbst in der Jugendarbeit der Gemeinde aktiv waren“, erzählt sie, unter anderem sei ihr berichtet worden, wie die ersten Freizeiten für Jungen und Mädchen gemeinsam stattfanden – damals etwas ganz Neues. „Da habe ich auch viele Tipps und Anregungen für meine Arbeit bekommen“, sagt Britsch. Pläne hat sie jede Menge: Tanz- und Theaterprojekte, Diskussionsgelegenheiten zu verschiedenen Themen oder „einfach nur nach dem Gottesdienst gemeinsam essen und zusammensitzen“. Sie will nicht nur Ansprechpartnerin für die Konfirmanden sein, sondern auch für alle anderen Jugendlichen, die am Gemeindeleben teilnehmen wollen. „Für Dezember wollen wir einen Abend mit Geländespielen und Stockbrot am Lagerfeuer organisieren“, kündigt sie an. Ebenso wird sie zukünftig an der Organisation des Jugendkirchenfestivals in der Martinskirche beteiligt sein. „Wir wollen auch über das Jahr verteilt Aktionen zum Festival machen, und die Veranstaltung stuttgartweit stärker etablieren“, berichtet Nicole Britsch. Angedacht sind ein Poetry Slam oder vielleicht auch ein Discjockey-Wettbewerb.

Wichtig ist ihr die Gemeinschaft

Nicht nur in Stuttgart-Nord, sondern in der ganzen Stadt wird sie an der Konfirmandenbetreuung der evangelischen Kirche beteiligt sein, Aktionen mit verschiedenen Konfi-Gruppen in verschiedenen Bezirken planen, neue Ideen für die Freizeiten umzusetzen und vor allem: „Wir müssen uns um bessere Vernetzung untereinander kümmern“, sagt sie. Wichtig ist ihr auch, dass die Gemeinschaft und Freundschaften, die während der Konfirmandenzeit entstehen, auch später weitergehen – auch aufgrund von eigenen Erfahrungen. „Ich habe während meiner eigenen Konfi-Zeit ganz neue Erfahrungen gesammelt, und Freundschaften geknüpft, die bis heute halten“, erzählt die 26-Jährige, die ursprünglich aus Königsbach stammt. „Da greifen Glaube und Leben ineinander, und darum habe ich auch den Drang, diese Türen auch anderen jungen Menschen zu öffnen.“ Die große Gestaltungsfreiheit, die vielen Möglichkeiten, Dinge zu entwickeln und auf die Füße zu stellen, das waren auch die Aspekte, die Nicole Britsch an der Stelle besonders gereizt haben. „Ich habe viele Ziele und Pläne, ich muss mich eher bremsen“, sagt sie und lacht.