Die neue Ost-Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier joggt regelmäßig durch die Klingenbach-Anlage. Foto: Jürgen Brand

Die neue Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, Tatjana Strohmaier, wird am Mittwoch, 24. September, offiziell ins Ehrenamt eingeführt. Sie will sich jetzt erst einmal einarbeiten und Überzeugungsarbeit leisten. Die Lange Ost Nacht zum Beispiel will sie noch besser, größer und schöner machen.

S-Ost - Das Stadtteilfest Lange Ost Nacht (LON) beschäftigt Tatjana Strohmaier. Sie wird zwar offiziell erst heute, Mittwoch, 24. September, (19.30 Uhr, Bürgersaal, Schönbühlstraße 65) in ihre Ehrenamt als Bezirksvorsteherin des Stadtbezirks Stuttgart-Ost eingeführt. Aber das auch über den Stuttgarter Osten hinaus bekannte Straßenfest hat es ihr angetan. „Das müssen wir meiner Meinung nach noch weiter ausbauen“, sagt sie. „Da sehe ich durchaus Potenzial.“

Die neue Bezirksvorsteherin hat in den vergangenen Wochen immer auf den heutigen Tag als Start hingewiesen, ihre neue Aufgabe hat sie aber trotzdem schon einige Vorbereitungszeit gekostet. Abgesehen von der Abrechnung der jüngsten Ost-Nacht standen auf ihrer Liste Antrittsbesuche bei den Parteien, in der Stadtverwaltung, bei den wichtigsten Ämtern, viele Gespräche unter anderem mit den Vorsitzenden der Handels- und Gewerbevereine Gablenberg und Stuttgart-Ost sowie ein Seminar zu unterschiedlichen Themen für die neuen Bezirksvorsteher. Und sie hat sich natürlich im Stadtbezirk gezeigt, beispielsweise am Wochenende bei der OST-Eröffnung im Depot.

Geboren in Karaganda

Damit setzt die verheiratete Volljuristin, Jahrgang 1983, schon ihren „Arbeitsauftrag“ um, wie sie ihren holprigen Start in das neue Amt interpretiert. Zunächst war die CDU-Kandidatin Strohmaier nämlich im Bezirksbeirat mehrheitlich abgelehnt worden, im Gemeinderat wurde sie dann zwar doch gewählt, aber mit einem alles andere als guten Ergebnis. „Man kennt mich vielleicht nicht so gut“, ist einer ihrer Erklärungsversuche. „Aber man darf den Kopf ja nicht in den Sand stecken, sonst wäre ich fehl am Platze.“

Tatjana Strohmaier wurde in Karaganda in Kasachstan geboren. 1990 siedelte ihre Familie nach Pforzheim über. Nach dem Abitur begann sie ein Jura-Studium in Tübingen, nach dem ersten Staatsexamen zog sie zum zweijährigen Referendariat im Oberlandesgerichtsbezirk nach Stuttgart. Heute arbeitet sie als Referentin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg.

Erst einmal mit den Fraktionen sprechen

„Ich bin durch und durch Ö-Rechtlerin. Öffentliches Recht war schon im Studium und in meinem Referendariat mein Schwerpunkt“, sagt sie. Im Ministerium ist sie im Referat Regionalplanung/Energiewende tätig, zurzeit noch in Vollzeit. Sie will erst einmal abwarten, wie viel Zeit sie als Bezirksvorsteherin braucht, und dann entscheiden, ob sie auf Teilzeit reduziert.

Ihre Themenschwerpunkte für den Stadtbezirk hat sie noch nicht gesetzt. Sie sehe Handlungsbedarf bei der Kinderbetreuung, bei der Bürgerbeteiligung und bei der Stadtentwicklung in den Sanierungsgebieten, sagt sie. Strohmaier: „Aber ich will nichts überstülpen. Ich muss mich erst einmal mit den neuen Fraktionssprechern zusammensetzen und die anstehenden Themen diskutieren.“

Erste Sitzung am 22. Oktober

Strohmaier wohnt mit ihrem am Stöckach aufgewachsenen Mann in der Klingenstraße, in der Klingenbachanlage joggt sie fast täglich. „Das ist für mich Naherholung pur, das brauche ich zum Abschalten.“ Ihre Urlaube verbringt sie am liebsten in Österreich mit Wandern und Skifahren. „Meer muss nicht sein, Wasser reicht. Das gibt es auch in Tirol.“ Bis zum nächsten Urlaub wird noch viel auf sie zukommen. Die nächste Bezirksbeiratssitzung ist am 22. Oktober. Erfahrungsgemäß werden die Tagesordnungen dann bis Weihnachten von Sitzung zu Sitzung länger.