Für rund 400 000 Euro will die Stadt das Kunstrasenstadion des FC Gerlingen sanieren. Foto: factum/Weise

Der Raumplan steht. Der Standort ist auch beschlossen: Jetzt kann die Planung der neuen Traininghalle auf den Breitwiesen beginnen. Am Mittwoch diskutierte der Gemeinderat mit der beauftragten Planering über das Konzept. Am Ende war man sich allerdings einig.

Gerlingen - Eine sogenannte Dreifeldhalle soll es werden, 22 Meter lang und 45 Meter breit. Am Mittwochabend haben sich die Stadt und der Gerlinger Gemeinderat auf ein Konzept der neuen Sporthalle in den Breitwiesen geeinigt. Außerdem steht jetzt fest, wo die neue Halle stehen soll– östlich des Skiclubs in den Breitwiesen.

„Wir haben die Hallenbelegungspläne der letzten Jahr eingesehen, um den Bedarf zu ermitteln“, sagte Cathrin Dietz vom Planungsbüro Sport Concept in der Gemeinderatssitzung. „Außerdem haben wir eine Nutzerbefragung gestartet“, sagte die Diplomingenieurin und Architektin. Besonders in den Abendstunden, wenn der Vereinssport in Gerlingen Räume brauche, gebe es Engpässe. Allein die Basketball-Abteilung hätte einen Mehrbedarf von 27 Stunden, sagte Dietz. Mit der neuen Halle sollen 33 Zusatzstunden geschaffen werden.

Anfang des Jahres 2021 könnte die zusätzliche Sporthalle eröffnen, stellte die Planerin in Aussicht. Wenn alles glatt laufe, könnte Mitte nächsten Jahres mit der Planung der voraussichtlich sieben Millionen Euro teuren Halle begonnen werden. Nachdem der Gemeinderat jetzt Raumplanung und Standort beschlossen hat, wird das Projekt nun ausgeschrieben. Ende 2017 will die Stadt den Auftrag vergeben.

Drei 15 Meter lange Felder und ein Gymnastikraum

Eine reine Trainingshalle soll das neue Gebäude werden, ein Zuschauerraum und eine Tribüne sind nicht geplant. „Das wäre teurer, weil wir dann stärkere Brandschutzauflagen zu befolgen hätten“, sagte Dietz. Die Halle soll in drei kleinere Felder mit je 15 Metern Breite teilbar sein, außerdem soll es einen Gymnastikraum für Gesundheitssport geben. „Kleinere Hallen werden immer gefragter“, sagte Dietz. Die Fraktionsvorsitzende der SPD, Brigitte Fink, zeigte sich skeptisch. „Brauchen wir denn keinen Zuschauerraum?“ Die CDU hingegen sah ein anderes Problem: „Wir sind nicht glücklich über den Standort“, sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Haag. „Es ist die teurere Option und stellt uns vor ein Parkplatzproblem“, sagte der Stadtrat.

Für das neue Sportzentrum soll der Kunstrasen des FC Gerlingen in den Breitwiesen verschoben werden. Das Stadion selbst soll spätestens im Jahr 2020, jedoch vor dem Bau der neuen Sporthalle, für insgesamt rund 400 000 Euro saniert werden, teilte der Gerlinger Bürgermeister Georg Brenner auf Nachfrage von Nino Niechziol (Junge Gerlinger) mit. Ein Neubau des Kunstrasenstadion war ebenfalls einmal im Gespräch gewesen, sei jedoch zu teuer, sagte Thomas Günther, der Leiter des Stadtbauamts. „Diese würde rund 170 000 Euro mehr kosten“, sagte er.

Caipirinha-Bar bekommt Absage

Die Jungen Gerlinger schlugen eine künftige Nutzung des Dachs der neuen Sporthalle vor. „Eine Caipirinha-Bar wäre zum Beispiel klasse“, sagte Niechziol. Dem musste die Planerin leider eine Abfuhr erteilen. Werde das Dach genutzt, wofür auch immer, müsse es stabiler gebaut werden. „Das würde höhere Kosten bedeuten“, sagte Dietz. Zwar werde sie bei ihren Konzepten für Sporthallen in der Region immer wieder auf die Nutzung von Hallendächern angesprochen. „Aber das ist eher etwas für sehr dicht besiedelte Regionen wie New York“, sagte Dietz.

Geht es nach den Freien Wählern, sollte die Sporthalle zwei Meter länger werden, damit sie bei Turnieren für mehr Badmintonspielfelder zu nutzen wäre. Einen entsprechenden Antrag stellten die Freien Wähler am Mittwochabend. Die Ratskollegen entschieden sich jedoch dagegen und stimmten für die ursprünglich vorgesehene Breite von 45 Metern.