Von den beiden Blöcken in Neckarwestheim ist ohnehin nur noch einer in Betrieb. Foto: dpa

In Neckarwestheim werden die Brennelemente gewechselt. Damit ist das Land über Ostern komplett ohne Atomstrom. Gehen jetzt die Lichter aus?

Karlsruhe - Es ist die Vorwegnahme des Atomausstiegs: In der Nacht zum Freitag ist das Kernkraftwerk Neckarwestheim II (Kreis Heilbronn) planmäßig heruntergefahren worden. Wie der Energieversorger EnBW mitteilte, würden in den kommenden Tagen Brennelemente ausgewechselt. Weil gleichzeitig auch der Block 2 des Kernkraftwerks Philipsburg (Kreis Karlsruhe) bis voraussichtlich Ende April nicht am Netz sei, würde damit gegenwärtig im ganzen Land momentan kein Atomstrom produziert, bestätigte eine Sprecherin des Karlsruher Versorgungsunternehmens. Die beiden ersten Blöcke in Philipsburg und Neckarwestheim sind nach den Vorgaben des Atomausstiegs bereits stillgelegt.

Engpässe bei der Energieversorgung seien nicht zu erwartet, erklärte die EnBW. Man habe für den Brennelementetausch extra die nachfrageschwache Osterzeit ausgewählt. Normalerweise decke der Neckarwestheimer Reaktor ein Sechstel des baden-württembergischen Strombedarfs. Neckarwestheim II soll als letzter deutscher Reaktor Ende 2022 außer Betrieb gehen. An Block 1 beginnen am Montag offiziell die Arbeiten für den Rückbau.