Der Bebauungsplan zeigt die verlegte Benzstraße im Neckarpark. Foto: Rebecca Stahlberg

Überzogene Dimensionen und eine Planung „von gestern“ – das sind die Kritikpunkte der Fraktion der Grünen in Bad Cannstatt an den Plänen der Verwaltung zur Benzstraße im Neckarpark. Diese soll ein Stück nach Norden verlegt werden.

Bad Cannstatt - Im Rahmen der Weiterentwicklung des Neckarparks wird die Benzstraße ein Stück nach Norden verlegt. In dem neu entstehenden Bereich südlich davon werden öffentliche Grünflächen für Sport und Spiel sowie Sondergebiete festgelegt. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats hat das Gremium diesem Beschlussantrag zugestimmt. Zuvor gab es Kritik vonseiten der Grünen am Konzept der neuen Benzstraße.

Kritik an überzogenen Dimensionen

Heinrich Sonntag, der Leiter der Abteilung Städtebauliche Planung Neckar im Tiefbauamt, informierte zunächst über den aktuellen Stand der Planungen und Bebauungsplanverfahren im Neckarpark. Besonders das geplante Quartiers-Parkhaus mit 350 Stellplätzen stieß auf großes Interesse bei den Bezirksbeiräten. Im Anschluss erläuterte er die Verlegung der Benzstraße nach Norden. Der Grünen-Bezirksbeirat Peter Mielert kritisierte die „überzogenen Dimensionen“ der Benzstraße. Durch den Bau des Rosensteintunnels werde die Verkehrsmenge dort künftig abnehmen. „Dennoch eine Komfortstraße für den Individualverkehr zu bauen, ist unserer Meinung nach eine Planung von gestern“, sagte er. Auch der geplante Fuß- und Radweg sei so nicht zu akzeptieren. Man fordere einen Radstreifen auf der Fahrbahn sowie eine Busspur auf der Benzstraße.

Mehrheitlich zugestimmt

Sonntag widersprach. Die Dimension der Benzstraße sei gerechtfertigt, auch nach der Inbetriebnahme des Rosensteintunnels. „Ein Radstreifen auf der Fahrbahn wird nicht funktionieren, weil die Straße am Wochenende im Bereich der Schleyerhalle seitlich von Lastwagen vollgeparkt wird. Das ist ein Logistikproblem, mit dem wir fertig werden müssen.“ Auch eine extra Bussspur halte er für nicht notwendig.

Bei der Abstimmung des von den Grünen geforderten Antrags zur Beschlussvorlage lehnte der Bezirksbeirat sowohl den Radstreifen als auch die Busspur ab und votierte mehrheitlich mit 15 Ja-Stimmen bei Enthaltung der Fraktion der Grünen für die Beschlussvorlage.