Die Nationalmannschaft trainiert in Stuttgart. Foto: Pressefoto Baumann

Das Team von Joachim Löw absolviert die erste Trainingseinheit in Stuttgart – die Fans dürfen allerdings nicht zuschauen.

Stuttgart - Mats Hummels ist am Dienstagabend der Erste, den die Lust am Kicken packt. Das satte Grün ist frisch gewässert, dazu strahlt die milde Abendsonne über Bad Cannstatt – also schnell die Schuhe binden und nix wie rauf auf den Rasen im Stuttgarter Robert-Schlienz-Stadion. Manchmal sind die Nationalspieler nicht anders als Hobbykicker, die einfach nur spielen wollen. Und so hat Hummels schnell einen Kreis um sich, der Ball wird hochgehalten, es wird jongliert und geflachst, während die Assistenten von Joachim Löw noch das Training vorbereiten und die Hütchen aufstellen. Der Weltmeister ist in der Stadt. Und beginnt das Training schon vor dem Training.

Das Nationalteam tut das weitgehend unbeobachtet, denn die Fans dürfen bei den Übungseinheiten auf dem Gelände des VfB nicht zuschauen – das wird die ganze Woche so bleiben. Medienvertreter haben die ersten 15 Minuten Zutritt. Und sehen neben den Jongliereinlagen noch ein paar Laufformen und Dehnübungen auf blauen Matten. Gibt ein paar nette Aufnahmen fürs Fernsehen. Sobald die Bilder im Kasten sind, sind die Nationalspieler unter sich. So ist das heutzutage im modernen Fußballbetrieb, in dem sich nicht nur die Bundesligaclubs immer mehr abschotten.

Löws Jungs jedenfalls können sich ungestört dem taktischen Feinschliff für die beiden anstehenden WM-Qualifikationsspiele widmen – an diesem Freitag in Prag gegen Tschechien und am Montag in Stuttgart gegen Norwegen (jeweils 20.45 Uhr/RTL). Im Idealfall könnte die Nationalelf, die die Gruppe C nach sechs Siegen souverän mit 18 Punkten anführt, schon beim anstehenden Quali-Doppelpack das WM-Ticket für das Turnier 2018 in Russland fix buchen. Ob Serge Gnabry dabei mitwirken kann, ist fraglich. Der Hoffenheimer fehlte bei der ersten Einheit in Stuttgart am Dienstagabend wegen einer Verletzung im linken Sprunggelenk.