Nach fast fünfjähriger Reise ist die Sonde „Juno“ in die Umlaufbahn um den Gasriesen Jupiter eingeschwenkt. Foto: NASA

Auf Tuchfühlung mit Jupiter: Nach fast fünfjähriger Reise ist die Sonde „Juno“ in die Umlaufbahn um den Gasriesen eingeschwenkt. Nun erreichte das Kontrollzentrum der Nasa ein Funksignal, das den Eintritt des Raumfahrzeugs bestätigte.

pasadena - Da die Kamera und andere Instrumente von der Nasa-Sonde „Juno“ bei der Ankunft ausgeschaltet waren, gibt es allerdings keine Bilder von dem besonderen Moment.

Die Sonde kommt dem größten Planeten im Sonnensystem so nah wie kein anderes Raumfahrzeug. Dafür legte „Juno“ über fast fünf Jahre hinweg 2,8 Milliarden Kilometer zurück. Nur mit Autopilot-Steuerung bremste die Sonde schließlich selbst von einer Geschwindigkeit von 250 000 Kilometern pro Stunde ab, um die Jupiter-Umlaufbahn zu erreichen.

Detailaufnahmen und Messungen

In den kommenden 20 Monaten soll sie Detailaufnahmen und Messungen vom Planeten liefern, die Aufschluss über die Entstehung jüngerer Planeten wie der Erde geben könnten.

„Juno“ ist erst die zweite Sonde, die speziell den Jupiter erforschen soll. Die 1989 gestartete „Galileo“ hatte bereits eindrucksvolle Bilder vom Planeten und seinen Monden zurück zur Erde geliefert.

Die rund eine Milliarde Euro teure Expedition hat nun die Aufgabe, durch die dichte Wolkendecke hindurch unter anderem das Gravitations- und Magnetfeld zu vermessen. Die drängendsten Fragen für die Wissenschaftler sind dabei: Wie viel Wasser gibt es? und: Hat der Planet einen festen Kern?

Weil die solarbetriebene Sonde dort großer Strahlung ausgesetzt ist, ist sie in Titan gehüllt. Nach Einschätzung der Nasa ist die Strahlung so hoch wie mehr als 100 Millionen Röntgenbilder beim Zahnarzt.