Wie geht es mit dem öffentlichen Nahverkehr weiter? Die Diskussion um einen Reform der Zonen ist in vollem Gang Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Zusammenlegung der bisherigen zwei Zonen im Stuttgarter Stadtgebiet würde den Verkehrsverbund VVS 30 Millionen kosten, hat ein Experte nun vorgerechnet.

Stuttgart - Im Juli 2016 soll der Gemeinderat den Nahverkehrsplan für die Landeshauptstadt verabschieden. Er schreibt die Ziele bei Bus- und Bahnverkehr in den nächsten fünf Jahren fest und ist Grundlage für die Direktvergabe des innerstädtischen Nahverkehrs an die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Am Dienstag ließen sich im Bürgerzentrum West die Bezirksbeiräte aus dem Osten, Norden, Westen und der Stadtmitte über den Plan informieren. Forderungen nach Taktverdichtungen, Busspuren und günstigeren Fahrpreisen wurden vorgetragen, müssen aber in den einzelnen Bürgervertretungen beschlossen werden.

Eine Taktverdichtung bei der Stadtbahn sei kaum noch möglich, sagte Thomas Knöller, im Verkehrsverbund (VVS) Leiter der Abteilung Planung. Er kündigte eine Modellrechnung an, die zeigen soll, wie das System ertüchtigt werden müsste, um mehr Umsteiger vom Auto verkraften zu können. „Das Ergebnis könnte sein, dass wir mehr 80-Meter-Züge und auch 60-Meter-Züge bei der Stadtbahn bräuchten“, sagte er.

Knöller nannte auch die vom Verbund erhobenen Kosten für die erneut geforderte Zusammenlegung der beiden Stuttgarter Zonen zu einer. Sollte dann der Preis für eine Zone gelten, würde das einen Verlust von 30 Millionen Euro pro Jahr bedeuten, so der Experte. Bei der jüngsten Untersuchung 2009 waren zwölf Millionen genannt worden. Sinnvoller sei aus seiner Sicht der Ausbau der Infrastruktur. Vorgesehen sind als große Projekte zum Beispiel die U 6 zur Messe und die Erschließung des Europaviertels (U 12) sowie Busspuren (teils nur abschnittsweise) in der Wagenburg-, Hauptstätter- und Rotebühlstraße.